Kritik an Einsatz gegen Pilger

 (DR)

Nach einem Zusammenstoß einer Gruppe von Klimapilgern in Hamm mit Polizisten will die Polizei sich noch einmal mit dem Einsatz beschäftigen. "Die Polizei Hamm wird den Einsatz intern nachbereiten", teilte die Behörde am Montag mit. Zudem hat das NRW-Innenministerium nach Angaben der Evangelischen Kirche im Rheinland Aufklärung zugesichert.

Bei der Rangelei am vergangenen Freitag war nach Angaben der Pilger eine Frau gestürzt und am Kopf verletzt worden. Laut Polizei hatten die Pilger dagegen Fragen nach Verletzungen verneint und Hilfsangebote abgelehnt.

Die etwa 20 Pilger sind unter dem Motto "Kreuzweg für die Schöpfung" seit Anfang Juli mit einem gelben Kreuz unterwegs von Gorleben in Niedersachsen nach Garzweiler im Rheinischen Revier. Am vergangenen Freitag waren sie von der Polizei gestoppt worden. Dabei kam es zu der Rangelei, bei der laut Polizei zwei Pilger zu Boden gingen.

Laut Polizei trugen die Pilger politische Transparente mit Aufschriften wie "Atomkraft - Nein Danke" oder "Stoppt Braunkohle", hatten aber keine Demonstration angemeldet. Die Polizei habe nicht versucht, die Versammlung aufzulösen, sondern versucht, die Personalien eines Teilnehmers als Versammlungsleiter aufzunehmen. Das sei verweigert worden. Die Pilger beriefen sich auf ihre Religionsfreiheit.

Der rheinische Kirchenpräses Thorsten Latzel hatte nach dem Vorfall bei NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) um Klärung gebeten. Die Pilgerinnen und Pilger sollten ihren Weg wie zuvor in Niedersachsen auch in Nordrhein-Westfalen störungsfrei weitergehen können. Die Gruppe setzt ihren Kreuzweg inzwischen fort. Am 1. August ist der Abschluss in Garzweiler geplant. (dpa, 26.07.2021)