Internationale Leitlinie für freiere Embryonenforschung

"Unzulässige Forschungsaktivität"

Die Internationale Gesellschaft für Stammzellforschung (ISSCR) plädiert dafür, aus menschlichen Stammzellen hergestellte Embryonen künftig länger als 14 Tage im Labor kultivieren zu dürfen.

Embryonenforschung / © Hwang (dpa)
Embryonenforschung / © Hwang ( dpa )

In einer veröffentlichten neuen Leitlinie der Gesellschaft heißt es, Forscher sollten künftig Embryonenmodelle so lange im Labor kultivieren dürfen, wie es einem Forschungszweck dient - allerdings nur nach individueller Prüfung. In der letzten Version der Leitlinie von 2016 galt das Überschreiten der 14-Tage-Regel noch als "unzulässige Forschungsaktivität" ("prohibited activities").

Seitdem habe die Forschung aber große Fortschritte erzielt - sowohl bei der Kultivierung menschlicher Embryonen als auch etwa bei der Schaffung von Embryonen aus Stammzellen, begründet die elfköpfige Arbeitsgruppe die Neuauflage der Leitlinie im Fachblatt "Stem Cell Reports". Die Autoren kommen aus den USA, Kanada, Großbritannien, Österreich, Japan und China.

"Das Komitee erkennt zwar an, dass die Kultivierung eines menschlichen Embryos über 14 Tage hinaus in vielen Rechtssystemen durch Gesetze oder Regeln untersagt ist, glaubt aber, dass ein pauschales Verbot in diesem Bereich wichtige Forschungsausrichtungen behindern könnte", schreibt die ISSCR-Arbeitsgruppe. (dpa/26.05.2021)