Fankonflikt: Annäherung nach Sondersitzung in Frankfurt

 (DR)

Nach einer Sondersitzung der AG Fankulturen mit DFL-Geschäftsführer Christian Seifert und DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius scheinen sich die Fan-Organisationen und die Dachverbände wieder anzunähern. "Der kommende Spieltag wird zeigen, ob wieder zu einer Art Fußballalltag zurückgekehrt werden wird", teilte das Bündnis "Unsere Kurve" nach dem zweistündigen Treffen in Frankfurt/Main mit.

Der Deutsche Fußball-Bund und die Deutsche Fußball Liga hätten sich dabei "durchaus selbstkritisch" geäußert, dieser "Selbstkritik müssen nun Taten folgen", schrieb die Organisation. Im Mittelpunkt der Diskussion am Donnerstag standen der sogenannte Drei-Stufen-Plan und die Kollektivstrafe. Zu den Teilnehmern gehörten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur weitere Vertreter von der DFL und vom DFB. Auf der Fanseite waren auch die Bündnisse "Frauen im Fußball" und "Queer Football Fans" vor Ort.

Vor allem in der Bundesliga war es zuletzt zu massiven Protesten gegen den DFB und die Kollektivstrafe bei Fanvergehen gekommen. In Folge dessen gab es am Wochenende diverse Spielunterbrechungen. Im Mittelpunkt von Schmähungen stand immer wieder Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp. Weil sie sein Konterfei in einem Fadenkreuz-Plakat gezeigt hatten, waren Anhänger von Borussia Dortmund für die nächsten zwei Jahre vom DFB-Sportgericht von Spielen in Sinsheim ausgeschlossen worden.

"Die Verbände kündigten an, für den kommenden Spieltag für höhere Handlungssicherheit sorgen zu wollen, zum Beispiel durch eine bessere Information der Schiedsrichter*innen. Aber auch der Öffentlichkeit", schrieb "Unsere Kurve". Eine "erneute, unbegründete Einschränkung der Meinungsfreiheit soll verhindert werden." Das Bündnis forderte zudem eine klare Definition bei der Umsetzung des Drei-Stufen-Plans. "Die Verbände versicherten, einen Prozess zur Klärung dieser Begriffe zu initiieren." (dpa)