Erzbistum Berlin veröffentlicht gesamtes Gutachten zu Missbrauch

 (DR)

Das Erzbistum Berlin hat den bisher unveröffentlichten Teil seines Gutachtens über Missbrauch durch Geistliche ins Internet gestellt. Es handelt sich um 442 von 669 Seiten der Studie, die von der Anwaltskanzlei "Redeker Sellner Dahs" im Auftrag des Erzbistums zum Thema "Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich des Erzbistums Berlin seit 1946" erstellt wurde.

Zugänglich sind nun die Fälle von 61 Geistlichen, die des Missbrauchs von mindestens 121 betroffenen Kindern und Jugendlichen beschuldigt werden. In dem nun veröffentlichten Teil sind jedoch teilweise die Namen der Beschuldigten und weitere Angaben zu ihnen umfassend geschwärzt, um nach Angaben des Erzbistums die Persönlichkeitsrechte von Beschuldigten und Betroffenen zu schützen.

Bei der Bekanntgabe des Gutachtens Ende Januar hatte das Erzbistum entschieden, die Einzelfälle zunächst nicht zu veröffentlichen, um vorab Fragen des Datenschutzes zu klären. Diese Entscheidung stieß über das Erzbistum hinaus auf Kritik. (KNA/18.06.2021)