Die vier Gegenkandidaten von Ruhani bei der Präsidentenwahl im Iran

 (DR)

Für das Präsidentenamt im Iran muss Amtsinhaber Hassan Ruhani gegen vier weitere Kandidaten antreten. Zwei von ihnen kommen aus dem erzkonservativen, die beiden anderen aus dem moderaten und reformorientierten Lager. 

EBRAHIM RAEISSI: Der 1960 in Maschhad in Nordostiran geborene Kleriker und Jurist ist Spitzenkandidat des erzkonservativen Lagers. Nach der Revolution kam er in die Judikative und stieg dort bis Generalstaatsanwalt sowie zum Vizechef auf. Im vergangenen Jahr wurde er zum Leiter des Mausoleums des sechsten schiitischen Imams Resa in Maschhad ernannt, was im Iran als eines der prestigeträchtigsten Ämter gilt. Es wird auch spekuliert, dass Raeissi Nachfolder des obersten Führers Ajatollah Ali Chamenei werden könnte. Als Politiker ist er ein unbeschriebenes Blatt, genießt jedoch bei der Wahl die volle Unterstützung des einflussreichen Klerus.

MOSTAFA AGHA MIRSALIM: Der 1947 in Teheran geborene Professor an der Amir-Kabir-Universität der Hauptstadt ist ebenfalls Kandidat des erzkonservativen Lagers. Zwischen 1994 und 1997 war er Kultusminister. Danach kehrte er der aktiven Politik den Rücken und war nur eines der vielen Mitglieder im Schlichtungsrat, einem Vermittlungsgremium zwischen Regierung und Parlament.

ESHAGH DSCHAHANGIRI: Der 1957 in Sirdschan in Südostiran geborene Politiker ist ein waschechter Reformer und seit August 2013 der Vize von Präsident Hassan Ruhani. Dschahangiri ist nicht nur wegen seiner Verdienste, sondern auch seiner bescheidenen und ehrlichen Art einer der beliebtesten iranischen Politiker. Auch der Klerus und die konservative Opposition schätzen den 60-Jährigen. Bei der Wahl jedoch gilt Dschahangiri eher als der "Wasserträger" Ruhanis.

MOSTAFA HASHEMI-TABA: Der 1940 in Isfahan in Zentraliran geborene Reformer war schon unter Präsident Mohammed Chatami (1997-2005) als Vizepräsident im Amt. Er war lange Jahre auch Präsident des iranischen Olympiakomitees tätig. Obwohl er in Reformerkreisen respektiert wird, hat er jedoch nicht das notwendige Charisma, um Ruhani ernsthaft herausfordern zu können. (dpa)