Laut Bischöfen schafft Corona Bewusstsein für Endlichkeit

"Auf die Kraft des Gebetes vertrauen"

Nach Einschätzung von katholischen und evangelischen Geistlichen macht das Coronavirus vielen Menschen die eigene Endlichkeit bewusst. "Unser Leben ist immer bedroht durch Unfälle, Katastrophen oder Krankheiten.

Hinweisschilder mit einem roten Punkt vor den Zimmern auf der Corona-Intensivstation / © Fabian Strauch (dpa)
Hinweisschilder mit einem roten Punkt vor den Zimmern auf der Corona-Intensivstation / © Fabian Strauch ( dpa )

Die Virus-Krise macht dies zurzeit allen Menschen gleichzeitig bewusst", erklärte der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr am Freitag auf Anfrage in Erfurt. Er appellierte, "auf die Kraft des Gebetes zu vertrauen und den Glauben zu vertiefen, dass uns nichts und niemand, auch kein Virus, aus der Hand Gottes reißen kann."

Aufgabe der Seelsorger sei es vor allem, den Menschen Mut zu machen und Kranken beizustehen, sagte der Berliner Erzbischof Heiner Koch. "Wir sind in dieser Situation als Seelsorger gefordert. Kranke und Sterbende zu besuchen und ihnen beizustehen ist Christenpflicht. Als Seelsorgerinnen und Seelsorger müssen wir auch Ängste und Nöte ernst nehmen."

Die Kirchen des Bistums Erfurt blieben als "Orte der Gottesbegegnung, der Einkehr und der Stille auch weiterhin geöffnet", so Neymeyr. Koch erklärte: "Kirchen können und sollen Zufluchtsorte sein, deshalb werden sie solange wie möglich offen gehalten. Wenn dafür die medizinischen Voraussetzungen nicht mehr gegeben sind, müssen wir das aussetzen." (KNA / 13.03.2020)