Bevölkerungskonferenz tagt in Nairobi – Vatikan bleibt fern

 (DR)

In Nairobi hat am Dienstag eine dreitägige internationale Konferenz für Bevölkerung und Entwicklung begonnen. Auf ihr beraten Regierungsvertreter, Gesundheitsexperten und Aktivisten aus rund 160 Ländern über Maßnahmen zur Begrenzung des Bevölkerungswachstums, unter anderem durch einen besseren Zugang zu Verhütungsmitteln und sexuelle Aufklärung.

Der Vatikan nimmt an dem Treffen nicht teil. Der Ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Bernardito Auza, warf der Konferenz eine inhaltliche Verengung vor. Ein Aktionsplan zur Entwicklung der Weltbevölkerung könne nicht auf Fragen sexueller und reproduktiver Gesundheit und der entsprechenden Rechte reduziert werden, erklärte Auza am Wochenende in New York.

Der Vatikandiplomat bemängelte weiter, zu dem geplanten Statement der Konferenz von Nairobi habe es keine substanziellen Beratungen gegeben. Auch finde die Tagung außerhalb der Strukturen der Vereinten Nationen statt und erwecke fälschlich den Eindruck internationaler Übereinstimmung.

Es sei "bedauerlich", dass die Veranstalter sich auf "einige wenige kontroverse und trennende Fragen" konzentrierten, in denen es keinen internationalen Konsens gebe und die nicht den breiteren Ansatz der Weltbevölkerungskonferenz von Kairo 1994 widerspiegelten, so der Erzbischof. Diese frühere Veranstaltung nannte Auza ein "bedeutendes Ereignis" vor allem deshalb, weil sie sich gegen jede Form von Zwang in der Bevölkerungspolitik ausgesprochen habe. (KNA / Stand 12.11.19)