Australien feiert 200 Jahre Begründung der katholischen Kirche

 (DR)

Die Erzdiözese Sydney feiert die offizielle Ankunft der beiden ersten katholischen Priester vor 200 Jahren in Australien. Die Patres John Joseph Therry und Philip Conolly waren am 3. Mai 1820 mit einem Schiff mit 100 Sträflingen an Bord in Sydney eingetroffen. Dies markierte die Gründung der offiziellen katholischen Kirche.

Mit der Ankunft der ersten Flotte mit 756 Strafgefangenen und 550 Besatzungsmitgliedern an Bord der elf Schiffe im Januar 1788 begann die Kolonialisierung Australiens. Ein Teil der Häftlinge waren irische Katholiken, die gegen die Besetzung ihres Landes durch Großbritannien aufbegehrt hatten. Der Katholizismus war daher in der britischen Strafkolonie Australien verboten. Die katholischen politischen Gefangenen aus Irland wurden gezwungen, an anglikanischen Gottesdiensten teilzunehmen. Ihren eigenen Glauben konnten sie nur im Untergrund leben.

Die ersten katholischen Priester - James Harold, James Dixon und Peter O'Neill - kamen 1800 wegen ihrer Beteiligung an einer Rebellion der Iren gegen Großbritannien als Sträflinge nach Sydney. 1803 wurde es Pater Dixon erlaubt, katholische Messen zu lesen. Damit war nur ein Jahr später nach einer von Iren angeführten Sträflingsrebellion aber schon wieder Schluss. Therry und Conolly waren dann vor 200 Jahren die ersten katholischen Priester, denen die anglikanische Kolonialmacht Großbritannien wie auch der Vatikan offiziell die Erlaubnis zum Feiern katholischer Gottesdienste in Australien erteilten.

Seit ihren bescheidenen Anfängen im Untergrund hat sich die katholische Kirche zur größten Einzelkonfession Australiens entwickelt. Bereits Jahrzehnte, bevor mit John F. Kennedy der erste Katholik Präsident der USA wurde, wählten die Australier 1929 mit James Scullin von der Labor Party einen Katholiken zum Premierminister. Seit den 1970er Jahren haben die Päpste Paul VI., Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Australien besucht. (KNA, 1.5.20)