Politik bittet um Verzicht auf Präsenzgottesdienste an Ostern

„Der eigentliche Gottesdienst der Christen ist die Liebe!“

Die Haltung der Bundeskanzlerin und der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten zu den Gottesdiensten an Ostern kann DOMRADIO.DE-Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen nachvollziehen. Es gehe darum, dass wir Ostern überhaupt feiern.

 (DR)

„Der eigentliche Gottesdienst der Christen ist die Liebe!“ Vielleicht darf man an dieses schöne Wort des Papstes Emeritus, Benedikt XVI., erinnern. Gerade jetzt, wo wegen Corona so erbittert um die Ostergottesdienste gestritten wird. Wir halten fest: Die Bundeskanzlerin und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten bitten die Kirchen wegen Corona auf Präsenzgottesdienste zu verzichten. Das ist eine Bitte. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn man auf die rasant steigenden Infektionszahlen schaut, ist diese Bitte verständlich.

Die Kirchen im Land aber reagieren überrascht und verweisen auf ihre bewährten Hygiene-Konzepte. „Ostern ist das wichtigste Fest für uns. Gottesdienste sind kein Beiwerk!“, betont der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing. Klar, es ist jetzt schon das zweite Mal, dass Corona die österlichen Freuden erheblich trübt. Aber ich finde, es ist völlig berechtigt, dass die Kanzlerin und ihre Ministerrunde diese Bitte äußern. Jeder Christ kann doch ganz eigenverantwortlich für sich entscheiden, ob er der Bitte folgt, und wie und wo er unter welchen Bedingungen Ostern feiert. Die Jünger Jesu saßen hinter verschlossenen Türen. Als die ersten Frauen am leeren Grab waren, gab es kein Gewölbe zwischen ihnen und dem Himmel. Halleluja – Jesus lebt! Wichtig ist in meinen Augen nicht, dass wir Ostern mit Maske auf Abstand ohne gemeinsamen Gesang in fast leeren Gotteshäusern feiern. Wichtig ist, dass wir Ostern überhaupt feiern. Dass wir einander die Freude des Lebens und der Liebe schenken. Dass wir die Freude des Auferstandenen anderen mitteilen: Ja – Jesus lebt! Mit ihm lebt die Liebe, die stärker ist als der Tod. Der emeritierte Papst Benedikt XVI hat recht: „Der eigentliche Gottesdienst der Christen ist die Liebe!“

 



Ihr
Ingo Brüggenjürgen
Chefredakteur DOMRADIO.DE
PS: Das Erzbistum Köln und speziell der Kölner Kardinal brauchen sich in diesen Tagen nicht über mangelnde Aufmerksamkeit zu beklagen. Gutachten, Rücktrittsbitten, Aufklärungsarbeit ohne Ende. Ihr "guter Draht nach oben" hat für Sie alle wichtigen Informationen und Stimmen zusammengestellt: DOMRADIO.DE