Für sich selbst beten

Guter Gott?

Damit wir trotz Corona und ausfallender Gottesdienste für uns selbst beten können, gibt DOMRADIO.DE-Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen einen Einblick in seinen Vorgang beim Beten. Gott sei für jeden da.

 (DR)

Der Gesundheitsminister sagt uns, wie wir uns und unsere Lieben vor dem Corona-Virus schützen können. Vertreter der Kirche empfehlen – da alle Gottesdienste ausfallen – das persönliche Gebet. Alle, die noch wissen, wie das geht, dürfen sich hier jetzt gerne ausklinken. Allen anderen verrate ich vielleicht etwas Neues, wenn ich sage, dass es so viele Wege zu Gott gibt, wie es Menschen gibt. Also gibt es auch unendlich viele Möglichkeiten, sich im Gebet an Gott zu wenden. Er versteht uns Menschen schon!

Gerne erzähle ich, wie ich gerade bete: Ich starte mit einem Kreuzzeichen – das ist nicht unbedingt notwendig – aber es hilft mir. Ich kann mich dann besser konzentrieren. Die Leitung nach oben ist frei – Gott hört. Also:

"Guter Gott – ganz schön unruhige Zeiten hier unten. Meine alten Eltern – und nicht nur sie – sind ob des Corona-Virus ganz schön in Sorge. Auch ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie das hier alles weitergehen soll. Angst um mein Leben habe ich nicht – aber ich habe schon Sorge um all die vielen Menschen, die jetzt besonders betroffen sind. Die Alten und Kranken. Die vielen Einsamen, die jetzt noch isolierter leben müssen. Selbst, wenn es in unserem Land eine optimale Gesundheitsvorsorge gibt – was ist mit all den Menschen in den Ländern, die schon heute viel zu wenig Ärzte und Krankenhäuser haben. Die Millionen, die dichtgedrängt unter unmenschlichen hygienischen Bedingungen in den riesigen Flüchtlingslagern leben müssen? Gott – was sind das für schreckliche Ungerechtigkeiten? Du hast gesagt, Du wirst alle Tränen trocknen. Da gibt es viel zu tun. Du hast gesagt, Du lässt uns nicht alleine – aber gerade jetzt wäre es nicht verkehrt, wenn wir Deine Nähe spüren würden.

Guter Gott – gib mir die nötige Kraft. Ich möchte mithelfen. Mithelfen, dass Einsame Deine Nähe spüren, dass Trauernde Deinen Trost erfahren und Tränen so getrocknet werden. Gott, lass mich nicht mutlos werden. Hilf mir, dass ich anderen Mut machen kann – gerade hier und heute – und so Deine Frohe Botschaft hier unten lauter wird.

Dein Ingo"

So bete ich heute – aber wie gesagt – jeder hat seinen ganz eigenen Zugang – seinen ganz eigenen guten Draht nach oben. Ich bin übrigens ganz sicher, Gott hört jeden von uns.

 



Ihr
Ingo Brüggenjürgen
Chefredakteur DOMRADIO.DE

PS: Unser Multimediasender wird in diesem Jahr schon 20 Jahre alt. Aber nie zuvor haben wir unter solchen Bedingungen gearbeitet. Wir haben zwei ganz kleine Teams eingerichtet, die sich Woche für Woche abwechseln, um das Infektionsrisiko zu minimieren und um solange wie irgendwie möglich auf allen unseren Kanälen zu senden. Besonders die Übertagung der Gottesdienste (jeden Tag um 8.00 und um 18.30 Uhr – sonntags um 10.00 Uhr) und unsere Internetseite liegen uns dabei am Herzen. Aber auch unsere große Hörergemeinde, die wir durch schwierige Zeiten aktuell begleiten. Unsere Hörer, Zuschauer und Userzahlen haben sich in den letzten Tagen mehr als  verdoppelt. Empfehlen Sie unseren Draht nach oben also gerne auch persönlich weiter – er hält uns alle in guter Verbindung.