Der Ball rollt bald wieder

Der katholische Ball ist rund …

Ein Spiel dauert 90 Minuten und ist doch erst vorbei, wenn der Schiedsrichter es abgepfiffen hat. In seinem Wochenkommentar hofft DOMRADIO.DE Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen nach einem ausbaufähigen Beginn auf den Rest des Spiels.

 (DR)

Anpfiff - jetzt muss das Christlich-Runde nur noch ins katholische Eckige, wir sind gespannt auf die erste Halbzeit. Die katholische Mannschaft wirkt in diesen ersten Minuten noch ein wenig verunsichert. Nach dem Streit der Bischöfe in den vergangenen Wochen um den neuen pastoralen Spielplan, der den Kommunionempfang für konfessionsverschiedene Eheleute regeln soll, ist das ja nur zu verständlich. Alle katholischen Kicker derzeit in der eigenen Hälfte... Und alle deutschen Laufwege führen bekanntlich immer über Rom. Aber Franziskus, argentinischer Ausnahmekicker und Liebling der Massen, zeigt hier wenig Lust, den Oberschiedsrichter zu spielen.

Rückpass. Jetzt liegt der Ball wieder im deutschen Feld. Kapitän Marx wirkt in seiner Spielweise ein wenig erratisch. Er ist irritiert, dass gerade seine bayrischen Mitbrüder das Tempo nicht aufnehmen wollen. Nein, der Spielfluss der katholischen Mannschaft fehlt momentan - da geht wenig zusammen. Auf dem Platz wird lautstark gemeckert - man wirft sich gegenseitig unnötiges Foulspiel vor… Jetzt wird der Ball endlich mal schnell auf die ganz andere Seite gespielt.

Luis Ladaria, Chef der Glaubensrelegation- äh, der Glaubenskongregation - spielt frisch und verteidigt keck nach vorne. Mit seinem Dribbling im L’Osservatore Romano erinnert er die Gläubigen in aller Welt noch einmal ausdrücklich daran, dass die Lehre zum Weiheamt der Kirche - also das Nein zur Priesterweihe von Frauen - endgültig ist. Selbst wenn in der Fußballbundesliga der Männer inzwischen Frauen als Schiedsrichterinnen dazwischen pfeifen macht, Ladaria klar: Diese Lehre gehört zum jahrtausendealten Spielselbstverständnis, dem Glaubensgut der Kirche. Hier wackelt die katholische Verteidigung nicht. Auch Franziskus, von einigen als „Leichtfuß“ und Schwachpunkt in der katholischen Abwehr ausgemacht, will in dieser Frage hier und heute kein Eigentor schießen, selbst wenn er eine wissenschaftliche Untersuchung über die Rolle der Frau und das Diakonat in den frühen Jahren der Kirche in Auftrag gegeben hat.

Jetzt spielt die katholische Nachrichtenagentur wunderbar weit in den freien Raum und funkt pünktlich dazwischen, dass in der vatikanischen Sportanlage Pio XI. erstmalig „Frauenfußball gespielt wird!“ Torjubel über die ersten Kickerinnen im Schatten des Vatikans? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Irgendwo im Angriff durch die Mitte hat der Generalvikar aus Münster Norbert Köster sich verheddert und soeben die Weihe von verheirateten Männern ins Spiel gebracht. Aber da bietet sich kein Mitspieler an! Mein Gott, jetzt müsste aus dem Hintergrund Rahner schießen - jener unvergessene Freistoßkünstler und große Jesuit, mit seiner Glaubensweisheit, dass im Lande Gottes keine Resignation wohne…

Ja, wir haben also noch Hoffnung, noch ist dieses Spiel, bei dem derzeit wenig zusammen läuft, hier in der katholischen Allianz Arena nicht vorbei. Da geht noch was und wir sind gespannt auf die zweite Hälfte … Wir geben jetzt erstmal zurück in die angeschlossenen katholischen Sendungsräume.



Ingo Brüggenjürgen
DOMRADIO.DE Chefreporter

PR – Zeit für die Werbung: Wenn die ganze Welt immer mehr ballaballa wird und fußballverrückt erscheint, stehen wir nicht im Abseits: Wir schicken gerade noch rechtzeitig zur WM unsere Fußballnonne, die Franziskanerschwester Katharina, ins Rennen. Jeder, der gegen sie in unserer DOMRADIO.DE FANGEMEINDE mittippt – spendet automatisch 5 Euro für das Kinderheim in Olpe. Unser Sponsor, die PAX-Bank Köln macht´s unkompliziert möglich. Jetzt müssen Sie sich nur noch anmelden und mitspielen – und unser guter Draht nach oben sorgt mit Ihrer Hilfe so für ein richtig gutes Werk. Diesen Elfmeter auf das leere Tor sollten Sie jetzt aber wirklich reinbringen…;-)

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