Was für eine starke Geste. Was für starke Bilder. Noch bevor die Leichtathletik-WM in Katar überhaupt zu Ende ist, sind zwei Außenseiter für mich die Helden dieser Weltmeisterschaft. Beim 5000 Meter Vorlauf hat Jonathan Busby das Ziel schon vor Augen – doch dann geht nichts mehr - er taumelt. Bevor er völlig erschöpft zu Boden geht, eilt sein Mitläufer Braima Suncar Dabo aus dem westafrikanischen Land Guinea-Bissau herbei und hält ihn fest. Er hakt den ausgepumpten Busby unter und schleppt seinen Konkurrenten über die Ziellinie. Was für ergreifende Bilder. Millionen Menschen die, sie gesehen haben, sind fasziniert. Immer und immer wieder werden die Bilder angeklickt. Dabei ist eigentlich nur zu sehen, wie ein unbekannter Außenseiter einem anderem Außenseiter hilft. Einfach für seinen Nebenmann da ist und sich als Stütze und wahrer Sportfreund zeigt.
Leider ist der Weltverband päpstlicher als der Papst und disqualifiziert den WM Debütanten Busby, weil dieser fremde Hilfe angenommen hat. Egal – diese menschliche Geste zeigt meiner Meinung nach, was wirklich zählt. Echte Menschlichkeit, nötige Hilfsbereitschaft und wahre Freundschaft. Mir macht es Mut, dass so viele Menschen von diesen Bildern begeistert sind. Die Bilder zeigen doch: Selbst in unser Höchstleistungsgesellschaft zählt am Ende nur die Liebe.
Und diese Liebe ist möglich – immer und überall!
Ihr
Ingo Brüggenjürgen
Chefredakteur DOMRADIO.DE
P.S.:
Wirklich sportlich ist auch die frohe Nachricht aus unserer Online-Redaktion: Mit fast 700.000 Besuchen auf DOMRADIO.DE war der September der bislang erfolgreichste Monat! Es macht Mut, wenn auch in schwierigen Zeiten für die Kirche das Interesse an einer Berichterstattung mit Sinn stetig wächst - und unser guter Draht nach oben so gut zu funktionieren scheint :-)
