Überall findet sich das Christentum in Deutschland

Von wegen gottverlassen!

Der DOMRADIO.DE Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen zieht in seinem Wochenkommentar eine Bilanz seiner 12 Tage 12 Dome Pilgertour.

 (DR)

Vertrauen ist gut, Kontrolle bekanntlich besser! Wenn man wissen will, wie warm der Main ist, bemüht man das Internet – oder man geht im Main baden. Gefühlte Wassertemperatur: 25 Grad oben am Uferrand, und vermutlich nach den letzten heißen Sommertagen jetzt noch ein wenig wärmer ;-) Mir ging es bei meiner multimedialen Fahrradpilgertour Zwei Null 19 aber nicht um die Badewasserqualität unserer Flüsse. Ich wollte herausfinden, was noch so da ist an religiösen Spurenelementen am Wegesrand. Über 1000 Kilometer bin ich mit dem Rad durch Deutschland gefahren. Immer auf der Suche nach Wegkreuzen, Brückenheiligen, Kapellen, Marienbildstöckchen – eben alles. Die religiöse Dichte hat mich total überrascht, sprichwörtlich auf Schritt und Tritt. Im selbstgezählten Durchschnitt braucht es keine zwei Kilometer, bis einem der nächste Jesus oder die Gottesmutter über den Weg laufen. Wahnsinn – da suchen wir in der Ferne nach buddhistischen Heilerfahrungen und Joga-Meditationsübungen, und die Zeugnisse unserer Vorfahren lassen wir meist achtlos links liegen. Obwohl, das stimmt jetzt auch nicht. Mehr als 80 Prozent aller Andachtsgegenstände am Straßenrand sind mehr oder weniger gut gepflegt – vom frisch gemähten Rasen über die Blumen bis zur brennenden Kerze. Und doch fahren oder gehen wir meistens achtlos an ihnen vorbei. Ich habe versucht, an jedem Zeichen wenigstens ein Kreuzzeichen zu machen. Glauben Sie mir, die Armmuskeln waren oft im Dauereinsatz...;-) Es war nahezu unmöglich, alle diese Spuren im Foto festzuhalten. Es waren einfach zu viele!

Aufgefallen ist mir auch, dass in fast jeder Ortsmitte eine Kirche steht, an alten Wegkreuzungen oft ein Kreuz, Klöster meist in den schönsten landschaftlichen Lagen errichtet wurden. Diejenigen, die all diese Zeugnisse aufgebaut haben, wollten uns eine Botschaft mit auf den Weg geben. In Stein oder Eisen geschrieben, damit auch die Kindeskinder sich noch daran orientieren konnten. Vergesst in Eurem Leben nie, wem Eure Mitte gehört. Vergesst auf Eurem Lebensweg niemals, was wirklich zählt und wirklich wichtig ist: Jesus Christus, der Sohn Gottes! Der, der uns gesagt hat: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“



Mit sonnigen Grüßen vom Wegesrand des Lebens

Ihr
Ingo Brüggenjürgen
Chefredakteur DOMRADIO.DE

PS: Während ich mich an der frischen Sommerluft unter Gottes freiem Himmel bewegen durfte, haben viele fleißige Leute in unserer Redaktion all meine Bilder und Videoschnipsel für Sie in heißen Büros aufbereitet. Hier finden Sie alle Inhalte zur Pilgertour.