...aber nicht mit dem Kopf in den Wolken

Hinter dem Mond...

Zwei Meldungen aus der Raumfahrt haben diese Woche die Öffentlichkeit erreicht. Das man dazu auch einen sinnhaften Bezug zu Psalmen herstellen kann, beweist der DOMRADIO.DE Chefredakteur in seinem Wochenkommentar.

 (DR)

Gerade erst hatte die NASA Sonde "New Horizons" am Ende unseres Sonnensystems aus über 6,4 Milliarden Kilometer Entfernung von der Erde erste Bilder von "Ultima Thule" zur Erde gefunkt. Die Bilder des Sonnensystemobjektes erinnern an einen riesigen, eisigen Schneemann. Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass diese Bilder quasi "im Vorbeiflug" aus den unbekannten Tiefen des Weltalls mit über 51.000 Kilometer pro Stunde aufgenommen wurden.

Das neue Jahr ist gerade mal drei Tage alt, da melden die Chinesen einen weiteren Erfolg. Erstmals ist ihre Sonde erfolgreich auf der Rückseite des Mondes gelandet, jenem Bereich, der von der Erde abgewandt immer im Schatten der Erde liegt. Ich erinnere mich bei solchen Erfolgsnachrichten daran, dass ich damals mal Astronaut werden wollte. Ein Traumberuf für einen gerade Achtjährigen, der vor dem kleinen Fernseher des Onkels mit der ganzen Großfamilie gebannt die ersten Schritte eines Menschen auf dem Mond verfolgte.

Mit dem Beruf des Astronauten ist es leider nichts geworden, aber die Faszination über die unendlichen Weiten des Weltalls ist bis heute geblieben. Die Größe des Weltraums ist und bleibt für mich unvorstellbar. Wenn aber schon die Erde in dieser Unendlichkeit bestenfalls wie ein blaues, kleines Staubkörnchen wirkt, wie winzig klein und unbedeutend erscheint da erst der Mensch?

Schon vor Tausenden von Jahren hat der Beter der Psalmen das offenbar auch so gefühlt und staunend den Gott Israels gefragt:

"Seh’ ich den Himmel, die Werke deiner Finger, Mond und Sterne, die du befestigt: Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?" – (Psalm 8, 4–5)

Wie wunderbar, dass der Schöpfer des Himmels und der Erde in all seiner Größe dennoch jeden von uns im Blick hat. Wie tröstlich ist seine Botschaft:

"Ich bin bei Euch alle Tage bis an die Enden der Erde." – (Matthäus 28,20)

Wenn wir bei all der Begeisterung für die Erforschung des Weltraums unseren Nächsten nicht aus dem Blick verlieren, dürfen wir frohgemut auf unserem kleinen Lebensweg ins neue Jahr stapfen.



Mit den ersten Grüßen im neuen Jahr im Namen des ganzen Redaktionsteams und einen gesegneten Dreikönigssonntag

Ihr Ingo Brüggenjürgen Chefredakteur

PS: Es soll selbst in den höchsten Kirchenkreisen noch Zeitgenossen geben, die hinter dem Mond leben… ;-) An unserem "guten Draht nach oben" kann das aber nicht liegen. DOMRADIO.DE sorgt 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr für frohe und aktuelle Botschaften mitten aus dem Leben dieser Welt.