Gedanken zum Weg und zur Religion

Bin schon auf dem Weg…

Zum Start der Sommerferien und damit der Urlaubszeit notiert der DOMRADIO.DE Chefredakteur seine Gedanken zum wegfahren und dem Weg. Der hat nämlich ne Menge mit dem Christentum zutun und auch ein bisschen mit Nelson Mandela.

 (DR)

Wie gut tut das, einfach mal alles hinter sich zu lassen. Ich glaube, nur die wenigsten werden jetzt in der Ferienzeit ihren Computer am Arbeitsplatz, ihren Werkzeugkoffer oder die Schultasche wirklich vermissen. Unnötiges hinter sich lassen und Ballast abwerfen war ja der Plan für die Urlaubszeit. Wer sich so befreit auf den Weg macht, der kann das Leben ganz neu für sich entdecken. Nicht nur die Bewegung und die frische Luft tun gut. Wer auf dem Weg ist, der entdeckt, dass unser Leben voller Überraschungen ist. Immer wieder tun sich neue Blickwinkel auf, öffnen sich neue Horizonte, begegnen uns neue interessante Zeitgenossen und ihre Geschichten. Nicht umsonst greifen Menschen immer das schöne Bild vom Weg auf, wenn sie versuchen, ihr Leben zu beschreiben.

Christen sind seit Jahrtausenden mit Gott unterwegs. Und der treueste Wegbegleiter ist und bleibt dabei Jesus Christus: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!“ (Joh 14,6). Mag schon sein, dass wir manchmal auf dem Holzweg sind, aber auch Sackgassen und Umwege gehören zu unserem Leben. Genauso wie die Kraft, manchmal umzukehren, wenn man sich verrannt hat. Apropos Umkehr: Unsere Kirche ist eigentlich von Beginn an eine Kirche des Exodus. Immer und zuallererst eine Kirche des Aufbruchs. Dieser Aufbruch gilt aber nicht nur dem Heiligen Stuhl oder den vielen Bischofsstühlen und Priestersitzen. Jeder von uns ist eingeladen, sich mutig auf die Socken zu machen!

Nelson Mandela, der unglaublich beeindruckende Hoffnungsträger, der in diesen Tagen seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte, wusste das, obwohl gerade er Jahrzehnte seines Lebens auf engstem Raum in eine Zelle eingesperrt wurde. Von ihm stammen diese schönen Zeilen: „Ich bin diese lange Straße zur Freiheit gegangen. Ich habe versucht, nicht zu straucheln. Ich habe auch Fehltritte getan. Doch ich habe ein Geheimnis entdeckt: Wenn man einen hohen Berg erklommen hat und um sich blickt, dann sieht man immer nur weiter Berge, die es zu ersteigen gibt…“ Stimmt schon! Aber auf allen Wegen, die aus der Dunkelheit zum Licht führen, kommt man dem Himmel immer ein wenig näher…



Dieses wünscht Ihnen allen, die da auf dem Weg Ihres Lebens sind, für das ganze DOMRADIO.DE Team

Ihr Ingo Brüggenjürgen Chefredakteur

PS: Ein kleiner Trost für alle, die in diesen Tagen noch auf den täglichen Arbeitsweg müssen: Gönnen auch Sie sich einmal eine kleine Runde – nein nicht Ihre gewohnte Jogging- oder Spazierwegrunde. Laufen Sie einfach mal verkehrt herum. Testen Sie einen neuen Weg. Spätestens morgen früh sind wir dann ja wieder gemeinsam auf dem gewohnten Weg zu unserer Arbeit… ;-)