Ob Sport, Wirtschaft oder Politik

Hoffnungsträger verzweifelt gesucht!

Ein Hoffnungsträger darf dann nicht weniger leisten als Übermenschliches. Warum das nicht die Lösung sein kann, aber Hoffnung trotzdem angebracht ist, verrät DOMRADIO.DE-Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen in seinem Wochenkommentar.

 (DR)

Oft starten Hoffnungsträger als gewaltige Tiger und enden schon kurze Zeit später als kümmerliche Bettvorleger. Es spielt eigentlich auch keine Rolle, ob man als SPD-Vorsitzender mit 100 Prozent gewählt wird oder als Bundesligatrainer bei Borussia den Meistertitel nicht erringt. Ob im Sport, in der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft – Hoffnungsträger haben es immer schwer. Nur selten lassen sich die hochgesteckten Erwartungen erfüllen – fragen Sie mal US-Expräsident Obama.

Es mag damit zusammenhängen, dass Hoffnungsträger zu wenig Talente und Fähigkeiten mitbringen oder mit Aufgaben überfordert sind, die einfach von niemanden hätten gelöst werden können. Mitverantwortlich sind aber oft auch wir Medienleute. Warum? Weil wir nur all zu gerne die unerfüllbaren Träume unserer Leser, Hörer und User bedienen. Braucht die SPD nicht endlich einen Erlöser? Der abstiegsbedrohte FC einen Retter? Der VW-Konzern einen Aufklärer? Irgendwie sind wir doch alle überzeugt, dass unsere deutschen Jungs in Russland Weltmeister werden…

Auch in der Kirche sind uns diese Sehnsüchte nach einem Hoffnungsträger, der all unsere Sorgen und Nöte wendet und beendet, nicht fremd. Es müsste doch nur ein neuer Pfarrer kommen, dann würde es mit der Gemeinde schon wieder aufwärts gehen. Ein neuer Bischof – dann wird alles gut… Hier liegt der Fehler in unserem Denken. Genau so wenig wie der Sündenbock uns wirklich von der Schuld befreit, dürfen Hoffnungsträger uns von der Hoffnung befreien. Denn unser Heil und Glück, ja gerade unsere Hoffnung dürfen wir uns nicht abnehmen lassen. Der Spieler, der nur auf den neuen Trainer setzt, hat in der Regel schon verloren.

Vielleicht gibt es mit dem neuen Mann oder der neuen Frau an der Spitze wirklich eine Chance zum Neuanfang – aber doch immer nur dann, wenn wir selber diesen Anfang wagen. Also: Geben Sie IHRE Hoffnung nicht auf oder ab. Starten Sie selber hoffnungsvoll durch. Werden Sie selber zum Hoffnungsträger.

Ihnen fehlt der Mut? Es gibt einen einzigen Hoffnungsträger, dem Sie immer und überall vertrauen dürfen – Jesus Christus! Ich habe seine Wege vielleicht nicht immer verstanden – aber rückblickend betrachtet hat er mich noch nie enttäuscht. Denn Jesus Christus hat all seine Hoffnung in uns selber hineingelegt. Er alleine hat uns ein Leben in Fülle versprochen. Das funktioniert, wenn wir selber Träger der Hoffnung werden, die uns bewegt.

Wie schreibt sein Apostel Petrus: Gebt Zeugnis von der Hoffnung, die Euch erfüllt (1 Petr 3,15).



Mit sonnigen Grüßen an alle Hoffnungsträger!

Ihr Ingo Brüggenjürgen Chefredakteur

P.S.: An meiner Pinwand hing schon in der Studentenzeit folgender Mut-Macher, den ich gerne hier in unserem „guten Draht nach oben“ weitergebe: „Das Böse würde gefragt, ob es am Ende nicht immer Sieger bleibe.  „Ja eigentlich schon“, versicherte das Böse: „ Alle, sogar den Glaube und die Liebe habe ich regelmäßig auf die Bretter geschickt. Nur die Hoffnung – die ist spätestens bei 9 immer wieder auf den Beinen…“