Reportage

Vatikanzeitung: Zu wenig Hilfe für Italien

Die Vatikanzeitung «Osservatore Romano» beklagt mit Blick auf die Flüchtlingskrise eine zu geringe Unterstützung aus Europa für Italien. Sämtliche Forderungen nach einer gemeinsamen Strategie seien Papiertiger geblieben. Die von der EU-Kommission angekündigten Notmaßnahmen seien «sehr wenig, wenn man die Ausmaße der Tragödie bedenke, die sich im Mittelmeer abspielten, heißt es in einem Leitartikel der vatikanischen Zeitung. Die EU-Kommission hatte jüngst angekündigt, Italien zur Unterstützung in der Flüchtlingskrise bis zu 100 Millionen Euro und 500 Mitarbeiter der EU-Grenzschutzagentur Frontex für eine schnellere Rückführung illegaler Einwanderer zur Verfügung zu stellen. Laut dem Titel des «Osservatore» sind dies «nur Brotkrummen aus Europa». Ohne eine Asylrechtsreform sei zudem jede Maßnahme zur Rückführung unnütz, heißt es im Text. «Das was unter den Augen aller geschehe, aber nur wenige sehen wollen würden, sei die Tatsache, dass die derzeitige Situation auf dem Mittelmeer einen globalen Ansatz verlange, der in der Lage ist, gemeinsam und schlüssig eine ganze Reihe von Themen anzugehen, schreibt das Blatt. Die EU-Kommission sei mit dem aktuellen Hilfsangebot für Italien auf die «wirklich entscheidende Frage» nach Zusammenarbeit und Solidarität der EU-Länder sowie einem von allen getragenen Plan zur Rückführung nicht eingegangen.

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