Wochenimpuls: Schönen Sonntag sagt Susanne

Warten auf Weihnachten

Warten hat ein schlechtes Image. Die meisten von uns warten nicht gern. Wir sind auf Tempo trainiert. Alles soll möglichst schnell gehen. Wir wollen und sollen "zu Potte kommen" und "in die Puschen". Warten haben wir verlernt und treiben uns selbst an: Mach schnell! Zeit zu sparen ist ein wichtiges Ziel in unserer schnelllebigen Welt. Wir reduzieren Wartezeiten auf ein Minimum.

Eigentlich. Und wie ist das in der Adventszeit? Hier wird das Warten zelebriert. Wir warten auf Weihnachten, auf die Ankunft Jesu. 4 Wochen lang! Diese vier Wochen sind mitunter allerdings recht hektisch und stressig. Die Feiertage planen, Plätzchen backen, zum Adventskonzert in die Schule... jede Menge zu tun. Aber zum Advent gehört auch das Feierliche: das Kerzenlicht am Adventkranz, der Geruch von gebrannten Mandeln, gemütliches Zusammensein.

Advent heißt Ankunft. Es ist die Zeit, in der wir auf die Ankunft Jesu warten. Und sie gehört zur Weihnachtszeit unbedingt dazu. Ungeduld gehört auch dazu, zur Adventszeit und zum Warten allgemein. Aber ohne die Adventszeit wäre Weihnachten unvollständig. Nicht nur das Fest zählt, sondern auch der Weg dahin. Ein Vorteil ist, dass wir im Advent nicht aufs Ungewisse warten, sondern dass Ziel und der Tag feststehen: Jesus kommt an Weihnachten – und mit ihm die Botschaft der Freude und des Friedens für diese Welt.

Und wir können uns im Warten üben in der Adventszeit: Warten nicht als verlorene Zeit, sondern als eine Zeit, die wir gestalten. Bei allem, was wir zu tun haben, können wir auch immer bewusst Zeiten einplanen, in denen wir uns vorbereiten auf Weihnachten, langsamer werden und uns ganz bewusst im Warten und im Erwarten trainieren. Geduld sagt "Ja" zu dem, was jetzt ist. Geduld praktiziert Hoffnung und Zuversicht. Geduld duldet keine Hetze.

Ich wünsche Ihnen eine gute, erwartungsreiche und auch besinnliche Adventswoche!

Schönen Sonntag!

Ihre Susanne Becker-Huberti

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