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Papst Franziskus würdigt Kardinal Ortega

Papst Franziskus hat sein Beileid zum Tod des von Havannas Kardinal Jaime Ortega Alamino bekundet. Ortega war am Freitag mit 82 Jahren seinem Krebsleiden erlegen. In einem Beileidstelegramm (Wochenende) an dessen Nachfolger, Erzbischof Juan Garcia Rodriguez, versicherte Papst Franziskus seine Gebete für den Verstorbenen. Das in Essen ansässige Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat erklärte, Ortega habe «als politischer Vermittler Geschichte geschrieben» und sei gleichzeitig «als Seelsorger ganz nah bei den Menschen gewesen». Ortega stand der Ortskirche von Havanna fast 35 Jahre lang vor. Als Erzbischof der Hauptstadt (seit 1981) war er eine wichtige Figur im politischen Reformprozess und gleichermaßen Ansprechpartner für die Regierung Kubas wie für oppositionelle Kreise. Erst im April 2016 nahm Papst Franziskus den altersbedingten Amtsverzicht des damals 79-Jährigen an. Ortega, 1964 zum Priester geweiht und 1966 für acht Monate in einem Arbeitslager für religiöse und homosexuelle junge Männer inhaftiert, wurde Ende 1978 von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Pinar del Rio ernannt. Im November 1981 folgte der Wechsel nach Havanna. Auch als Erzbischof engagierte sich der frühere Jugendseelsorger für die Jugendarbeit. 1994 nahm Johannes Paul II. Ortega ins Kardinalskollegium auf - die erste und bislang einzige Kardinalsernennung eines Kubaners seit der Kubanischen Revolution von 1959. 2005 und 2013 nahm Ortega als Wähler am Konklave zur Papstwahl teil. Nach dem letzten Konklave veröffentlichte Ortega die Rede, die der damalige argentinische Kardinal Jorge Mario Bergoglio vor den Kardinälen in Rom gehalten hatte und die ihn zum Favoriten der Papstwahl machte. Mit Ortegas Tod hat das Kardinalskollegium noch 217 Mitglieder. Davon wären derzeit noch 120 unter 80 Jahre alt und damit bei einer Papstwahl stimmberechtigt.

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