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Papst berät mit US-Bischofskonferenz über Missbrauchsskandale

Vor dem Hintergrund der jüngsten Berichte über Missbrauchsskandale in den Diözesen von Pennsylvania hat sich Papst Franziskus am Donnerstag mit Spitzenvertretern der amerikanischen Bischofskonferenz beraten. Vatikanangaben zufolge nahmen an der Begegnung neben dem Kirchenoberhaupt die Vorsitzenden der US-Bischofskonferenz, Daniel DiNardo, und der päpstlichen Kinderschutzkommission, der Bostoner Kardinal Sean O Malley, teil.

Einzelheiten über das Gespräch teilte der Vatikan nicht mit. Im Mittelpunkt der Unterredung dürfte neben dem Bericht über zahlreiche Missbrauchsfälle in Pennsylvania auch der Fall des mittlerweile aus dem Kardinalskollegium ausgeschlossenen Alterzbischofs von Washington, Theodore McCarrick, stehen. Der ehemalige Nuntius in den USA, Erzbischof Carlo Maria Viganò, hatte Papst Franziskus vorgeworfen, von dessen sexuellen Übergriffen auf Priesteramtskandidaten und eine daraufhin vom damaligen Papst Benedikt XVI. verhängte Strafe gegen ihn seit 2013 gewusst zu haben.

Der Delegationsleiter und Vorsitzende der US-Bischofskonferenz, Kardinal DiNardo, sagte im Anschluss, die Delegation sei dankbar für den Empfang durch den Papst. Franziskus habe "sehr tief von Herzen zugehört"; Di Nardo beschreibt die Diskussion als "lang, fruchtbar und gut". Er betonte, man werde weiter daran arbeiten, die Wunden der Opfer zu heilen, nachdem die Kirche "durch das Böse des sexuellen Missbrauchs zerrissen" worden sei.

Der Papst hatte am Vortag seiner Begegnung mit den Spitzen des US-Episkopats erstmals die Leiter aller nationalen Bischofskonferenzen weltweit für kommenden Februar zu einem Krisentreffen über Missbrauchskandale in der Kirche in den Vatikan geladen.

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