Reportage

Missbrauch: Erzbischof Zollitsch wehrt sich gegen Vertuschungsvorwürfe

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, weist die gegen ihn erhobenen Vertuschungsvorwürfe in Zusammenhang mit einem Missbrauchsfall in seinem Erzbistum Freiburg zurück. Zugleich räumt er aber auch ein, dass er heute anders handeln würde. Das ARD-Magazin "Report" (Montag, 22. März, 21.45 Uhr) wirft Zollitsch vor, 1991 als damaliger Personalverantwortlicher des Erzbistums einen des Missbrauchs bezichtigten Pfarrer im Schwarzwaldort Oberharmersbach zwar in den Ruhestand versetzt, aber nicht die Staatsanwaltschaft eingeschaltet zu haben. Der Freiburger Erzbischof sagt dazu, es sei nie darum gegangen, etwas zu vertuschen. Vielmehr habe "das lange Schweigen vor Ort" die Bistumsleitung an einem früheren Eingreifen gehindert. Man habe nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Zollitsch entschuldigt sich bei den Opfern und bittet um Verzeihung. Zugleich räumt er ein, er würde "nach heutiger Erkenntnis und mit Blick auf meine Verantwortung als Erzbischof" heute "konsequenter und mit größerem Nachdruck nach Zeugen und Opfern suchen und suchen lassen", als es 1991 beziehungsweise 1995 geschah.

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