Gottesdienste

Kapitelsamt am zehnten Sonntag im Jahreskreis

DOMRADIO.DE übertrug am zehnten Sonntag im Jahreskreis das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom mit Domkapitular Josef Sauerborn. Es sang der Kölner Domchor unter der Leitung von Eberhard Metternich. An der Orgel: Winfried Krane.

In seiner Predigt fasst Prälat Josef Sauerborn den Evangeliumstext zusammen. Viele Menschen reagierten damals negativ auf Jesus. Dieser aber kenne keine Berührungsängste, gehen Provokationen nicht aus dem Weg und vergebe in Gelassenheit Sünden: "Er fordert Glauben und bestätigt Glauben", so der Domkapitular. Doch die Menschen um ihn herum verstehen ihn nicht. Sie tuscheln und beurteilen ihn, sagen, dein Umgang zeuge von schlechtem Geschmack. Doch Jesus weiche den Konfrontationen nicht aus und antworte scharf und schneidend.

Alle Lästerungen und Schmähungen werden vergeben, "wer aber die Quelle denunziert, aus der heraus Jesus handelt, dem wird nicht vergeben. Die Sünde gegen den Heiligen Geist bleibt haften" verdeutlicht Prälat Sauerborn die Stelle aus dem Evangelium. Damit mache Jesus deutlich: "Wer diesen Geist lästert und ihn für den Bösen hält, bringt sich selbst ins Abseits. Wer den Heiligen Geist verachtet, verachtet Gott."

Auf provozierende Weise erweitere Jesus seine Familie. Jesus blickt auf die Menschen, die im Kreis um ihn herum sitzen und sagt: Wer den Willen Gottes erfüllt, der ist für mich Bruder, Schwester und Mutter". Diese Frage richte sich auch an uns, erläutert der Domkapitular. "Sind wir seine Schwestern, seine Brüder. Sind wir -welch ein Gedanke!- seine Mutter?" Jesus suche Nähe zu uns, doch "sind uns diese Annäherungsversuche unangenehm? Wollen wir ihn vielleicht so nahe nicht haben?"

Jesus liebe es Schwestern und Brüder zu haben. Menschen, die mit ihm begeistert sind für den Willen Gottes. Jesus habe mit den unmöglichsten Menschen Umgang. Man selbst dagegen teile die Welt ein ihn solche, die dazugehören und solche, die nicht dazugehören. Wenn man aber Jesus nachfolgen wolle, müsse man schon ein bisschen verrückt sein, so der Prälat, der seine Predigt mit den Worten schließt: "Der Eindruck 'die sind von Sinnen' – das könnte geradezu ein Zeichen des Heiligen Geistes sein". 

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