Predigten

Generalvikar Markus Hofmann am dritten Sonntag der Osterzeit

In der Predigt wies Generalvikar Markus Hofmann auf ein Paradox im Evangelium hin: In Joh 21,1-19 bittet Jesus die Jünger zuerst um etwas zu essen. Sie fuhren aus, doch am Ufer zeigte sich, dass Jesus der Gebende war.

Darin zeige sich die Bedeutung der Demut Gottes: "Er bitte uns Menschen um unseren Einsatz, er möchte unsere Mitarbeit", erklärte Hofmann.

Soziale Dimension der Eucharistie

Der Widerspruch im Evangelium sei kein Mangel an Logik, sondern decke vielmehr die innere Dimension der heiligen Eucharistie und die innere Wirklichkeit des ganzen christlichen Lebens auf. Es gehen dabei nicht um einen Handel. Vielmehr gehe es um einen unverzichtbaren Zusammenhang zwischen unserem Tun und dem Wirken Gottes.

Denn erst als die Jünger selbst bemühten, etwas für den bittenden Jesus zu haben, sei in ihnen die Liebe gewachsen, die sie dann aufnahmefähig gemacht habe für die Gabe Jesu, so Hofmann.

Wer gibt, kann empfangen, wer liebt, kann geliebt werden

Hofman sprach von einer Herzenserweiterung, ohne die eine wahre comunio mit Jesus gar nicht möglich sei. "Zuerst müssen wir uns selber geben, uns öffnen, um dann überhaupt Gottes Gabe richtig empfangen zu können."

All das gehe nicht ohne die Freiheit des Menschen und dessen Bereitschaft: "Wer die Liebe Gottes für sich will, der muss bereit sein zu lieben, das heißt sich in den Sog des Schenkens hineinziehen zu lassen." Nur wer schenke, könne beschenkt werden; nur wer opfere, könne empfangen, was durch nichts zu verdienen sei, schlussfolgerte Hofmann.

 

DOMRADIO.DE übertrug am dritten Sonntag der Osterzeit das Kapitelsamt aus dem Kölner Dom mit Generalvikar Markus Hofmann. Es sangen die Würzburger Domsingknaben und der Kölner Domchor unter der Leitung von Christian Schmid und Eberhard Metternich. An der Orgel: Ulrich Brüggemann

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