Pax Christi drängt auf Umsetzung des Friedensabkommens

Fokus auf Frieden und Menschenrechte

Derzeit besucht die kolumbianische Vizepräsidentin Ramirez Deutschland. Die katholische Friedensinitiative Pax Christi fordert eine volle Umsetzung des Friedensvertrages in Kolumbien. Auch die deutsche Politik soll darauf hinweisen.

Konflikt in Kolumbien / © Roger Rondon (shutterstock)

Darauf sollte auch die Bundesregierung bei ihren Gesprächen mit der kolumbianischen Vizepräsidentin und Außenministerin Marta Lucia Ramirez drängen, verlangte Pax Christi am Montag in Berlin. 

Auszahlung von Geldern abhängig machen

Die Bundesregierung solle die Auszahlung weiterer Gelder von der tatsächlichen Umsetzung aller Kapitel des Friedensvertrags von 2016 abhängig machen, sagte die Sprecherin der Pax-Christi-Kommission "Solidarität Eine Welt", Margaret Buslay. "Der Friedensaufbau in Kolumbien gelingt nur, wenn bei allen Maßnahmen und Projekten die Bedürfnisse der betroffenen Bevölkerung einbezogen werden und ihre Territorien und Lebensgrundlagen nicht zerstört werden." Buslay beklagte etwa "gewaltige Schäden durch den Abbau von Kohle und Gold".

Die Koordinatorin von kolko - Menschenrechte für Kolumbien, Christiane Schwarz, verlangte von der kolumbianischen Regierung, Menschenrechtsverteidiger und soziale Führungspersonen zu schützen. Laut Global Witness seien im vergangenen Jahr 65 Land- und Umweltaktivisten in Kolumbien getötet worden. Allein im laufenden Jahr starben nach Angaben des kolumbianischen Instituts für Frieden und Entwicklung Indepaz bereits 142 Sozialaktivisten und Menschenrechtsverteidiger gewaltsam. Bei 77 Massakern hätten 279 Menschen ihr Leben verloren.

Sorge vor Straflosigkeit und sexueller Gewalt

Alejandro Pacheco vom Ökumenischen Büro für Frieden und Gerechtigkeit in München forderte die kolumbianische Regierung auf, "Morde durch Sicherheitskräfte, das Verschwindenlassen von Demonstranten, vielfältige Verletzungen, willkürliche Verhaftungen und Fälle sexueller Gewalt unparteiisch untersuchen zu lassen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen".

Weiter heißt es in einer gemeinsamen Pressemittelung der Organisationen: "Unsere Partnerorganisationen in Kolumbien beobachten eine zunehmende Aufweichung der Gewaltenteilung. Wir teilen ihre Sorge, dass die bereits jetzt vorhandene extreme Straflosigkeit weiter fortgeschrieben wird."

Menschenrechte

Menschenrechte sprechen jeder Person die gleichen Rechte und Freiheiten zu - unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, Weltanschauung oder politischer Haltung. Sie gelten von Geburt an und können nicht verwirkt werden. Als Basis gilt die "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte", die von den Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 als politische Willenserklärung verabschiedet wurde. An diesen wichtigen Meilenstein erinnert alljährlich der Tag der Menschenrechte

Menschenrechte werden vielerorts eingeengt / © Jens Büttner (dpa)
Menschenrechte werden vielerorts eingeengt / © Jens Büttner ( dpa )
Quelle:
KNA