Polens Ex-Ministerpräsidentin erhält Klaus-Hemmerle-Preis 2022

"Für Recht, Gerechtigkeit und Integration"

Die ehemalige polnische Ministerpräsidentin Hanna Suchocka wird im kommenden Jahr den Klaus-Hemmerle-Preis erhalten. Sie wurde unter anderem von Papst Franziskus zum Mitglied der Kommission für den Schutz von Minderjährigen ernannt.

Ein Mädchen mit polnischer Fahne / © Nataliabiruk (shutterstock)
Ein Mädchen mit polnischer Fahne / © Nataliabiruk ( shutterstock )

Die Auszeichnung der Fokolar-Bewegung erhalte die erste weibliche Regierungschefin Polens für ihr "Engagement für Recht, Gerechtigkeit und Integration" sowie ihren Einsatz für "die deutsch-polnische Versöhnung als Brückenbauerin", wie die Jury am Dienstagabend in Aachen mitteilte.

Die Laudatio bei der Preisverleihung im Aachener Dom am 28. Januar halte der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Thomas Sternberg.

Vielseitiges Wirken über die Grenzen hinaus

Die 1946 im polnischen Pleschen geborene Hanna Suchocka (75) war Juristin und nach ihrer Zeit als Ministerpräsidentin (1992/93) auch Justizministerin (1997-2000). Danach vertrat sie bis 2013 Polen als Botschafterin beim Heiligen Stuhl und wurde im Folgejahr von Papst Franziskus zum Mitglied der neu geschaffenen Päpstlichen Kommission für den Schutz von Minderjährigen ernannt. Die Auszeichnung ehre auch ihr vielseitiges Wirken über die Grenzen Polens hinaus, hieß es.

Der zum zehnten Mal verliehene Preis erinnert an den früheren Aachener Bischof Klaus Hemmerle (1929-1994). Die Fokolar-Bewegung - eine religiöse Laien-Gruppierung mit weltweit rund 120.000 Mitgliedern - ehrt damit nach eigenen Angaben "Persönlichkeiten, die als Brückenbauer den Dialog zwischen den Kirchen, Religionen und Weltanschauungen fördern". Die undotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre vergeben.

Frühere Preisträger

2020 ging sie an das Oberhaupt der orthodoxen Kirche Albaniens, Anastasios Yannoulatos. Zu den bisherigen Preisträgern gehören auch der ehemalige Präsident des Lutherischen Weltbundes, Christian Krause, der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel sowie der langjährige ZdK-Präsident Hans Maier.

Die ökumenische Fokolar-Bewegung, zu der Hemmerle gehörte, wurde 1943 von Chiara Lubich gegründet. Die heute in 180 Ländern vertretene Gemeinschaft will das Evangelium in den Alltag umsetzen.


Büste von Klaus Hemmerle, dem ehemaligen Bischof von Aachen / © Elisabeth Schomaker (KNA)
Büste von Klaus Hemmerle, dem ehemaligen Bischof von Aachen / © Elisabeth Schomaker ( KNA )
Quelle:
KNA