Literaturstar Rooney sieht schwindenden Katholizismus in Irland

"Irrelevant geworden"

Die Autorin Sally Rooney sieht in ihrer Heimat Irland einen schwindenden Katholizismus. Die katholische Kirche sei in Diskussionen über das gesellschaftliche Leben dort mittlerweile "irrelevant geworden", sagte Rooney in einem Interview.

Kathedrale von Cobh im irischen Bistum Cloyne / © Lukas Bischoff Photograph (shutterstock)
Kathedrale von Cobh im irischen Bistum Cloyne / © Lukas Bischoff Photograph ( shutterstock )

"Heute ist in Irland die Mehrheitsmeinung, dass sich die Kirche nicht in das politische und bürgerliche Leben einmischen sollte." Das liegt Rooneys Ansicht nach sicher an den Missbrauchsenthüllungen, so die Autorin gegenüber dem Magazin "Spiegel" (Samstag).

Keine Anfeindungen erlebt

Bezüglich des Religionskonflikts in Irland sagte die Autorin, dass sie im Gegensatz zu anderen selbst nie Anfeindungen aus dem katholisch-konservativen Milieu erlebt habe. "Es ist, als wäre diese feindselige Kultur plötzlich weggefallen." Und weiter: "Wir sind in Irland sehr schnell in eine Phase übergegangen, in der die Abstimmung über die gleichgeschlechtliche Ehe und das Abtreibungsreferendum mit großer Mehrheit gewonnen wurden."

Sally Rooney zählt zu den größten Literaturstars ihrer Generation, ihre Bücher kreisen um Sex, Leben und Lieben der Millennials. Ihr neuer Roman "Schöne Welt, wo bist du" ist gerade erschienen.


Quelle:
KNA
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