Amerikanisches Kolleg in Rom stellt Feier der Alten Messe ein

Auch keine Ausbildung mehr

Das Päpstliche North American College in Rom, in dem vor allem Priesterkandidaten aus den USA und Kanada ausgebildet werden, wird keine Messfeiern mehr im außerordentlichen Ritus begehen.

Tridentinische Messe / © Natalia Gileva (KNA)
Tridentinische Messe / © Natalia Gileva ( KNA )

Auch würden angehende Geistliche nicht mehr für diese Form ausgebildet, heißt es in einer Mitteilung des Rektors, Peter Harman, aus der das private katholische Mediennetzwerk CNA/EWTN zitiert. Auf Nachfrage reagierte das College bisher nicht.

Mit einem Erlass vom 16. Juli hatte Papst Franziskus die Feier der sogenannten Alten Messe stark eingeschränkt und sie von der Einzelerlaubnis des Ortsbischofs abhängig gemacht. Dem Bericht zufolge teilte College-Rektor Harman nun mit, mit dem Erlass Papst Benedikts XVI. von 2007, mit dem dieser die Möglichkeiten zur Feier im außerordentlichen Ritus deutlich ausgeweitet hatte, habe man diese Form ebenfalls verstärkt und ins liturgische Ausbildungsprogramm aufgenommen. Nach dem jüngsten Erlass von Franziskus jedoch habe sich die Leitung des Hauses entschlossen, dies zurückzufahren.

Gründe für Einschränkung der alten Messe

Zur Entscheidung von Franziskus, mit seinem Erlass "Traditionis custodes" (Als Wächter der Tradition) die alte Messe wieder deutlich einzuschränken, gibt es insbesondere aus den USA teils scharfe Kritik. Ein Großteil der dortigen Kirche gilt ohnehin als sehr kritisch gegenüber dem Papst aus Argentinien.

Franziskus selbst verteidigte in einem am Mittwoch ausgestrahlten Interview seine Entscheidung. Als maßgeblichen Grund nannte er eine 2020 vorgenommene weltweite Evaluierung. Dabei habe man festgestellt, dass aus dem ursprünglich pastoralen Anliegen seines Vorgängers "eine Ideologie" geworden sei. "Wir mussten also mit klaren Regeln reagieren", so das Kirchenoberhaupt.


Quelle:
KNA
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