Priester hält Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr nicht für umsonst

"Es hat eine ganze Menge gebracht"

Der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr ist nach der Auffassung des katholischen Paderborner Priesters Thomas Stolz nicht umsonst gewesen. Als Militärgeistlicher war er mehrmals in Afghanistan und er halte eine Revolution für möglich.

Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan endet / © Torsten Kraatz/Bundeswehr (dpa)
Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan endet / © Torsten Kraatz/Bundeswehr ( dpa )

Nach Auffassung des katholischen Paderborner Priesters und früheren Militärgeistlichen Thomas Stolz ist der Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr nicht umsonst gewesen. "Das Geschwätz der Politiker, dass man dort völlig versagt habe, ist Unfug", erklärte er am Montag. Der Einsatz der Bundeswehr habe "eine ganze Menge gebracht", was in diesen krisenhaften Tagen vielleicht nicht gesehen werde.

Stolz war mehrfach in Afghanistan

Die Bundeswehr und ihre Partner seien 20 Jahre dort gewesen, sagte Stolz, der von 2002 bis 2006 als Militärgeistlicher mit dem Kommando Spezialkräfte (KSK) mehrfach in Afghanistan war. "Damit hat eine ganze Generation von Afghanen die Erfahrung machen können, dass das Leben nicht nur Knechtschaft ist. Dass es Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie gibt und dass das nicht irgendwelche wilden Träume sind."

Stolz hält Revolution für möglich

Afghanistan habe eine vergleichsweise junge Bevölkerung, so Stolz. Er glaube daher nicht, dass die jungen Menschen eine lange Zeit der Unterdrückung erleben werden. Stolz hält eine Revolution für möglich; der Grundstein dafür sei durch den NATO-Einsatz gelegt worden.

Er habe in Afghanistan "Messen gehalten, getauft, Soldaten seelsorgerisch begleitet, Sterbesakramente gespendet und toten Soldaten die Augen geschlossen", so der Geistliche. Und so wie sein Dienst als Priester für die Soldaten etwas bewirkt habe, hätten auch die Soldaten etwas für die Menschen im Land bewirkt.


Quelle:
KNA