Österreichs Bundesrat lehnt Karfreitag als Feiertag

Enttäuschung für evangelische Christen

für alle ab
Der Bundesrat in Österreich hat den Karfreitag als Feiertag für alle abgelehnt. Bis zum Jahr 2019 hatten evangelische und altkatholische Christen an diesem Tag frei bekommen.

Parlamentsgebäude in Wien, Österreich / © Lisa-S (shutterstock)
Parlamentsgebäude in Wien, Österreich / © Lisa-S ( shutterstock )

Das sei diskriminierend, urteilte damals der europäische Gerichtshof.

Ein von der SPÖ eingebrachter Entschließungsantrag, mit dem die Oppositionsfraktion eine entsprechende Gesetzesvorlage zur Karfreitagsregelung beantragen wollte, fand bei der Vertretung der Bundesländer auf Bundesebene keine Mehrheit, trotz Zustimmung von Grünen und FPÖ.

Abschaffung des Feiertags nach Gerichtsurteil

2019 hatte der Europäische Gerichtshof entschieden, dass die österreichische Gesetzeslage zum Karfreitag diskriminierend sei und der Karfreitag für alle Arbeitnehmer unabhängig von ihrer Religion ein freier Tag sein müsse oder alternativ bei Arbeit am Karfreitag Feiertagsentgelt zu zahlen sei.

Österreichs Bundesregierung schaffte daraufhin den Tag für Evangelische und Altkatholiken als gesetzlichen Feiertag ab. Wer trotzdem frei haben will, muss dazu einen Urlaubstag nehmen, der als "persönlicher Feiertag" deklariert werden kann. Dieser Anspruch gilt für alle unabhängig vom Religionsbekenntnis.

Jetzt muss Urlaub genommen werden

SP-Bundesrätin Korinna Schumann sagte in der Debatte, durch die Neuregelung seien Arbeitnehmer nunmehr gezwungen, für ihren "persönlichen Feiertag" einen Urlaubstag zu verbrauchen, der drei Monate im Vorfeld angemeldet werden müsse. Das sei eine Verschlechterung für Arbeitnehmer und Religionsgemeinschaften. VP-Bundesrätin Heike Eder sagte dagegen, die Lösung sei mittlerweile "weitgehend akzeptiert und kein Thema mehr".

Der lutherische Bischof Michael Chalupka hatte zuletzt in der "Kleinen Zeitung" erklärt, man versuche weiter, mit der Regierung über eine Feiertagsregelung zum Karfreitag ins Gespräch zu kommen - allerdings bislang vergeblich.

 

Quelle:
KNA
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