Reiseabsicht des Papstes nach Nordkorea laut Medien bestätigt

"Wir warten auf eine Einladung"

Laut einem Bericht der südkoreanischen Zeitung "Dong-a Ilbo" am Montag hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin bestätigt, dass der Papst nach Nordkorea reisen möchte. Nun läge es an Nordkorea, eine Einladung auszusprechen.

Papst Franziskus verlässt Flugzeug / © Paul Haring (KNA)
Papst Franziskus verlässt Flugzeug / © Paul Haring ( KNA )

"Der Vatikan ist bemüht, einen Dialogkanal mit Nordkorea aufrechtzuerhalten. Wir warten auf eine Einladung aus Pjöngjang", zitiert das Blatt Parolin nach dessen Treffen mit dem Sprecher des südkoreanischen Parlaments am Freitag im Vatikan.

"Hilfreich, um Frieden zu schaffen"

Sollte der Papst tatsächlich dafür eintreten, "Nordkorea in die internationale Gemeinschaft einzubinden", werde dies "sehr hilfreich sein, um Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu schaffen", zitiert die Zeitung Parlamentssprecher Park Byung-suk.

Zuvor hatte Medienberichten zufolge der Chef des südkoreanischen Nachrichtendienstes bekanntgegeben, man arbeite an einem Besuch des Papstes in Pjöngjang.

Interesse Kim Jong-uns schon 2018

Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un hatte 2018, während der Spannungen mit US-Präsident Donald Trump, dem Papst eine Botschaft zukommen lassen, er sei an einem Treffen mit dem Kirchenoberhaupt interessiert.

Südkoreas Präsident Moon Jae-in überbrachte dem Papst die Botschaft im Oktober 2018. Sollte Nordkorea eine offizielle Einladung schicken, so Franziskus damals, werde er "ohne jede Bedingung antworten" und könne zu Besuch kommen.

Reise nach Nordkorea gilt als schwierig

Vergangene Woche hatte auch der neu ernannte Leiter der römischen Kleruskongregation, der südkoreanische Bischof You Heung-sik, dem vatikanischen Informationsdienst Fides gesagt, ein möglicher Papstbesuch in Nordkorea könne für das ganze Land sehr hilfreich sein.

Wegen der dramatischen Menschenrechtslage in Nordkorea, auch mit Blick auf Religionsfreiheit, gilt eine Papstreise in das kommunistische Land als schwierig.


Pietro Parolin (Archivbild) / © Romano Siciliani (KNA)
Pietro Parolin (Archivbild) / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA