Burundischer Erzbischof Ntamwana feiert 75. Geburtstag

Altersgrenze erreicht

Seit 1997 ist Simon Ntamwana Erzbischof von Gitega, der heutigen Hauptstadt von Burundi. Am 3. Juni wird er 75 Jahre alt und erreicht damit die Altersgrenze, mit der Bischöfe dem Papst nach dem Kirchenrecht ihren Amtsverzicht anbieten müssen.

Simon Ntamwana, Erzbischof von Gitega, umringt von Gläubigen nach der Sonntagsmesse. / © Alexander Brüggemann (KNA)
Simon Ntamwana, Erzbischof von Gitega, umringt von Gläubigen nach der Sonntagsmesse. / © Alexander Brüggemann ( KNA )

Oft belässt dieser die Leiter wichtiger Diözesen noch einige Zeit darüber hinaus im Amt.

Werdegang Ntamwanas

Ab 1967 studierte Ntamwana in Rom Theologie und Philosophie; später promovierte er dort über die Naturphilosophie Friedrich Schellings (1775-1854). In den Massakern von 1972 und später im Bürgerkrieg von 1993 bis 2003 wurde ein großer Teil seiner Familienangehörigen getötet. Auch sein Vorgänger im Amt, Erzbischof Joachim Ruhuna, wurde vor 25 Jahren, im September 1996, von Hutu-Rebellen ermordet.

In Burundi beschäftigt sich Ntamwana seit Jahrzehnten mit den Folgen des jahrelangen Bürgerkriegs: mit Armut, Hunger, Rechtlosigkeit, Rachegefühlen, mit Aids-Waisen und ethnischen Dauerfehden. Das von ihm gegründete Werk "Neues Leben in der Versöhnung" verzeichnet großen Zulauf von Menschen, die für ein Miteinander der Volksgruppen einstehen.

Einwohner überwiegend katholisch

Knapp zwei Drittel der über 11,5 Millionen Burundier sind katholisch. Hunderte Schulen, Kindergärten und Wohlfahrtseinrichtungen der Kirche gehören zum Wenigen, auf dem das Gemeinwesen des armen und überbevölkerten Agrarstaates gründet.

Über die politische Eliten in Burundi sagt Ntamwana, das Land werde "regiert von Menschen, die getötet haben - sei es bei den Rebellen oder bei den Regierungstruppen". Sein Wahlspruch in einem gefährlichen Land: "Lieber einsam in der Wahrheit als vereint in der Lüge."


Quelle:
KNA