Jerusalems Kirchenführer verurteilen Gewalt

"Die zerbrechliche Realität ist gefährdet"

Die Kirchenführer Jerusalems haben sich besorgt über die jüngste Gewalt in Ostjerusalem geäußert. Es sind die größten Ausschreitungen der vergangenen Jahre. Das Lateinische Patriarchat in Jerusalem veröffentlichte dazu eine Erklärung.

Gewalt und Proteste in Jerusalem / © Andrea Krogmann (KNA)
Gewalt und Proteste in Jerusalem / © Andrea Krogmann ( KNA )

"Die beunruhigenden Entwicklungen, ob in der Al-Aksa-Moschee oder in Scheich Jarrah, verletzen die Heiligkeit der Menschen von Jerusalem und Jerusalems als Stadt des Friedens", heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme der Patriarchen und Kirchenführer.

Die Maßnahmen, die die Sicherheit der Betenden sowie die Würde der von Zwangsräumung bedrohten Palästinenser unterminierten, seien inakzeptabel. Die vornehmlich von rechtsradikalen Gruppierungen geschürten Spannungen gefährdeten die ohnehin zerbrechliche Realität in und um Jerusalem.

"Sensible Situation in der Heiligen Stadt"

Die Kirchenführer verwiesen auf den besonderen Charakter Jerusalems sowie den bestehenden Status Quo, der alle Seiten dazu zwinge, "die bereits sensible Situation in der Heiligen Stadt Jerusalem" zu schützen. Die Internationale Gemeinschaft forderten die Kirchenführer auf, den provozierenden Handlungen ein Ende zu setzen.

Seit vergangenen Freitag ist es in und um die Jerusalemer Altstadt zu den größten Ausschreitungen der vergangenen Jahre gekommen. Allein am Montag wurden laut Medienberichten bei Zusammenstößen zwischen der israelischen Polizei und Palästinensern auf dem Tempelberg, arabisch Haram al-Scharif, mindestens 300 Palästinenser und 21 Beamte verletzt.

Proteste und Gewalt

Die Lage in Jerusalem gilt seit Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan Mitte April als angespannt. Für Proteste sorgen unter anderem drohende Zwangsräumungen palästinensischer Häuser im Ostjerusalemer Stadtteil Scheich Jarrah zugunsten jüdischer Siedler.


Quelle:
KNA