Neuer Leiter für katholische Ukrainer in Deutschland eingeführt

Apostolischer Exarch

Der bisherige Weihbischof in Kiew, Bohdan Dzyurakh, ist am Sonntag als neuer Apostolischer Exarch der in Deutschland und Skandinavien wohnenden katholischen Ukrainer des byzantinischen Ritus eingeführt worden.

Geistliche bei der Eröffnung der Bischofssynode der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche / © Stefano Dal Pozzolo (KNA)
Geistliche bei der Eröffnung der Bischofssynode der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche / © Stefano Dal Pozzolo ( KNA )

Bischof Dzyurakh folgt Bischof Petro Kryk (75), der seit 2001 die Apostolische Exarchie mit Sitz in München geleitet hat, wie die katholische Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte. In deren Vollversammlung ist der Exarch beratendes Mitglied.

Bischof Bätzing würdigt "vielgestaltige Weltkirche"

Der Konferenzvorsitzende, Bischof Georg Bätzing, sagte in einem während des Gottesdienstes in München verlesenen Grußwort: "Der heutige Tag ist nicht nur für die Katholiken des byzantinischen Ritus von großer Bedeutung. Auch für uns lateinische Katholiken ist der Tag der Einführung eines neuen Exarchen wichtig, denn er macht uns einmal mehr bewusst, dass wir alle Teil einer vielgestaltigen Weltkirche mit einem reichen liturgischen und spirituellen Erbe sind."

Gläubige der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche seien schon lange in Deutschland beheimatet. Die Apostolische Exarchie sei Anknüpfungspunkt für rund 70.000 katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland.

Neue Exarch spricht fünf Sprachen

Der Werdegang des neuen Exarchen, Bischof Dzyurakh, deutet laut Bätzing darauf hin, dass er alle Voraussetzungen für diese herausgehobene Aufgabe besitzt. Dzyurakh stammt aus dem Dorf Hirske in der Ukraine und gehört dem Redemptoristenorden an. Er spricht neben Russisch, Polnisch und Französisch auch Deutsch und Italienisch.

Die Ukrainische Griechisch-Katholische Kirche zählt mit rund viereinhalb Millionen Gläubigen zu den größten der mit Rom unierten Kirchen. Sie erkennt den Papst als Oberhaupt an und praktiziert den byzantinischen Ritus in ukrainischer Sprache. In der Erzdiözese München und Freising ist sie mit mehreren Seelsorgestellen vertreten. Die 1976 errichtete Kirche Maria Schutz und Sankt Andreas in München ist gleichzeitig Kathedrale der 1959 errichteten Apostolischen Exarchie.


Quelle:
KNA