Sieben Geistliche in Haiti entführt

Eine Million Dollar für zehn Menschenleben

Im armen Karibikstaat Haiti sind sieben katholische Geistliche und drei weitere Personen entführt worden. Es handelt sich bei den Entführten um fünf Priester und zwei Ordensfrauen, darunter zwei französische Staatsbürger.

 (DR)

Darüber berichten französische Medien am Montag unter Berufung auf den Sprecher der dortigen Bischofskonferenz.

Die Entführung fand demnach am Sonntag (Ortszeit) in Croix-des-Bouquets nahe der Hauptstadt Port-au-Prince statt. Die Entführer forderten eine Million Dollar Lösegeld. Bei den drei Nichtgeistlichen handelt es sich laut Bericht um drei Familienmitglieder, die mit den anderen zur Priesterweihe ihres Angehörigen unterwegs waren. Die Polizei vermutet eine in der Region aktive bewaffnete Bande namens "400 Mawozo" hinter der Tat.

Ausnahmezustand seit März

Entführungen wegen Lösegeldes durch bewaffnete Banden haben in den vergangenen Monaten in Port-au-Prince und Umgebung zugenommen. Im März erklärte die Zentralregierung in bestimmten Bezirken der Hauptstadt und einer Provinzregion für einen Monat den Ausnahmezustand, um die "staatliche Autorität" wiederherzustellen. 

Haiti

 © Mizkit (shutterstock)

Das karibische Haiti mit seinen rund elf Millionen Einwohnern und seinen zuletzt vermehrt auftretenden Naturkatastrophen ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Etwas kleiner als Belgien, nimmt der Karibikstaat das westliche Drittel der Insel Hispaniola ein. Haiti ist mit seinen etwa 11,5 Millionen Einwohner dichter besiedelt als Deutschland. 

Quelle:
KNA
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