Bericht: "Hexenverbrennungen" in Südafrika

Opfer des Aberglauben

In Südafrika sorgt ein Ritualmord an einer psychisch kranken Frau für Aufsehen. Die 58-Jährige wurde Berichten zufolge beschuldigt, "Hexenkräfte" zu besitzen, bevor ein wütender Mob sie in Brand steckte. Die Frau starb im Krankenhaus.

Symbolbild: Brennende Fackel / © cosma (shutterstock)

Laut der Zeitung "The Citizen" (Donnerstag) sei das nicht der einzige Fall von vermeintlicher Hexenverfolgung in jüngster Vergangenheit gewesen. Der Zeitung zufolge geschah der Mord in Südafrikas größtem Township Soweto.

Die Frau, bei der Ärzte vor kurzem Schizophrenie diagnostiziert hatten, suchte demnach Schutz in einem fremden Haus. Dort sei sie verprügelt, mit Steinen beworfen und angezündet worden. Sie starb im Krankenhaus.

Ähnlicher Fall im März

In Radiosendungen und Sozialen Medien zeigten sich viele Südafrikaner schockiert. Die staatliche Kommission für den Schutz von Kultur-, Religions- und Sprachgruppen (CRL) verurteilte "sinnlose Angriffe" auf Frauen, die Aberglauben zum Opfer fielen. Lokalen Medienberichten zufolge starb erst im März eine Rentnerin in der Provinz Ostkap; auch sie sei als "Hexe" ausgemacht und verbrannt worden.

Mit Metropolen wie Johannesburg oder Kapstadt und der zweitgrößten Wirtschaft des Kontinents gilt Südafrika als moderner Schwellenstaat. Ahnenglauben und der Einfluss traditioneller Heiler bleiben dennoch weit verbreitet.


Quelle:
KNA
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