Kolumbiens Kirche erhebt schwere Vorwürfe gegen ELN-Guerilla

Indigene Territorien vermint

Die katholische Kirche in Kolumbien hat die Parteien des bewaffneten Konfliktes an der besonders betroffenen Pazifikküste aufgefordert, eine Verhandlungslösung zu suchen. Die Kolumbianische Bischofskonferenz rief zu Gesprächen auf.

ELN-Rebellen / © Christian Escobar Mora (dpa)
ELN-Rebellen / © Christian Escobar Mora ( dpa )

In einer am Mittwoch (Ortszeit) verbreiteten Erklärung appelliert die Bischofskonferenz an die Regierung von Präsident Ivan Duque, einen Raum für einen Dialog zu schaffen. Der Krieg in der Provinz Antioquia, an der Pazifikküste und in anderen Regionen des Landes treffe die indigene und afrokolumbianische Bevölkerung sowie Kleinbauern besonders hart und zerstöre viele Menschenleben.

Quibdos Bischof Juan Carlos Barreto rief zugleich die marxistische Guerilla-Organisation ELN dazu auf, von ihr verminte Schulen und Wohngebiete sowie die Verkehrswege innerhalb von indigenen Territorien von Sprengsätzen zu befreien, damit die Menschen sich dort wieder uneingeschränkt bewegen könnten.

Neue Gewaltwelle

Die Pazifik-Region Kolumbiens wird derzeit von einer neuen Gewaltwelle erschüttert. Mehrere tausend Menschen hätten vor Kämpfen zwischen der marxistischen ELN-Guerilla und rechtsextremen paramilitärischen Gruppen fliehen müssen, berichtete Barette weiter.

Die Region ist von struktureller Bedeutung für die Drogenproduktion und den Vertrieb.


Quelle:
KNA