Südafrikanischer Kardinal Napier wird 80

Noch 126 Papstwähler

Kardinal Wilfrid Fox Napier, seit 1992 Erzbischof von Durban in Südafrika, wird an diesem Montag 80 Jahre alt. Der Ordensmann der Franziskaner gehört zu den wichtigsten Stimmen der Kirche in Afrika.

Wilfrid Fox Napier (KNA)
Wilfrid Fox Napier / ( KNA )

Napier hatte dem Papst bereits 2016 mit Erreichen der Altersgrenze von 75 Jahren seinen Amtsverzicht angeboten. Mitte Januar starb aber Napiers ernannter Nachfolger für Durban, Bischof Abel Gabuza, mit 64 Jahren an den Folgen einer Covid-19-Infektion. Papst Franziskus hatte den vormaligen Bischof von Kimberley Ende 2018 zum Koadjutor-Erzbischof ("Helfer" des Amtsinhabers) ernannt; damit ist ein Nachfolgerecht verbunden.

Nach dem "weißen" Kardinal Owen McCann (1907-1994) war Südafrika mit Napier seit 2001 erstmals mit einem "Coloured" im Kardinalskollegium vertreten. Napier, 1941 in Swartberg im Bistum Kokstad geboren und 1970 zum Priester geweiht, war von 1981 bis 1992 Bischof von Kokstadt. 1992 machte ihn Papst Johannes Paul II. zum Erzbischof von Durban, als Nachfolger des berühmten Anti-Apartheid-Kämpfers Denis Hurley (1915-2004). Von 1994 bis 2008 war er zudem Interimsleiter des Bistums Umzimkulu.

Geschickter Verhandlungsführer

Als Bischof von Kokstad war Napier sieben Jahre lang Vorsitzender der Südafrikanischen Bischofskonferenz und machte sich in der Umbruchphase des Landes von der Apartheid zur Demokratie einen Namen als geschickter Verhandlungsführer. 2009 ernannte ihn Benedikt XVI. zum delegierten Präsidenten der Bischofssynode zu Afrika. Napiers Kardinalswappen trägt den Gruß des Franziskanerordens, "Pax et bonum" (Frieden und Wohlergehen).

Mit Erreichen der Altersgrenze von 80 Jahren scheidet Napier aus dem Kreis der Papstwähler aus. Damit sind nun noch 126 der 227 Kardinäle der Weltkirche in einem möglichen Konklave stimmberechtigt. Mit Gabriel Zubeir Wako (Khartum/Sudan, 27. Februar), Napier und Maurice Piat (Port-Louis/Mauritius, 19. Juli) verlieren in diesem Jahr drei Kardinäle aus dem bevölkerungsreichen Afrika ihr Stimmrecht bei der Papstwahl. Ihre Zahl sinkt damit auf 15 (8,3 Prozent der Wähler).


Quelle:
KNA
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