Erzbischof Schick lobt Papstreise in den Irak

"Das ist eine starke Botschaft!"

​Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick sieht in der Irak-Reise des Papstes eine starke Botschaft für den Frieden. Er lobte den Mut, dass Franziskus die gefährliche Reise auf sich genommen hat.

Bambergs Erzbischof Schick  / © Nicolas Armer (dpa)
Bambergs Erzbischof Schick / © Nicolas Armer ( dpa )

So sei seine Rede in Ur mit Verweis auf Abraham ein Appell für einen "Dialog der Geschwisterlichkeit, der Vergebung und des Friedens" gewesen, sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Montag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). "Dann wird auch der Irak zu einem gelobten Land werden. Er fordert vor allem die Religionen auf, sich auf den Frieden zu besinnen und dafür zu wirken. Das ist eine starke Botschaft!"

Schick hob zugleich die Erklärung des Schiitenführers Ajatollah al-Sistani hervor, nachdem sich der 90-Jährige am Samstag mit dem Papst getroffen hatte. Es sei bemerkenswert, "wenn er betont, dass die Christen zum Irak gehören und wie alle Iraker in Frieden und Sicherheit leben können müssen und er sich dafür einsetzen will. Das waren schon hoffnungsvolle Worte", so der Erzbischof. Schick war selbst nach eigenen Worten eingeladen, den Papst zu begleiten. Dies sei jedoch wegen der Vorschriften aufgrund der Corona-Pandemie unmöglich gewesen.

Schick hofft auf mehr Verständigung

Schick sprach von einer der "wichtigsten und gefährlichsten Reisen von Franziskus" in dessen Pontifikat. "Mich hat es gefreut, dass der Papst den Irak überhaupt besuchen kann und dass er den Mut dazu hatte." Er hoffe, dass sich dadurch im Irak etwas bewege. Zum einen gehe es darum, dass Schiiten und Sunniten Frieden fänden. Zum anderen hätte das auch Einfluss auf die gesamte Region, etwa den Iran, Syrien oder die Türkei mit den Kurden, so der Erzbischof. "Der Irak würde zu einem Stabilitätsfaktor für die gesamte Region."

Die Kirche in Deutschland rief Schick dazu auf, die Christen im Irak zu unterstützen, so dass sie dauerhaft dort leben könnten. Wichtig sei der Aufbau von Schulen, Kindergärten und auch Universitäten, da diese auch von vielen Muslimen besucht würden. "Das trägt zur Verständigung bei", so der Weltkirche-Bischof, der das Land bereits zwei Mal besucht hat, zuletzt im April vor drei Jahren.


Quelle:
KNA
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