Bischöfe in Haiti warnen vor "sozialer Explosion"

Extreme Not und Armut

Die katholische Kirche in Haiti warnt angesichts der jüngsten Proteste und der angespannten Lage in dem Karibikstaat vor einer "sozialen Explosion". Das Land in der Karibik wird seit Wochen von schweren Unruhen erschüttert.

Haiti zählt zu den ärmsten Ländern der Erde / © Serhii Mykhalchuk (shutterstock)
Haiti zählt zu den ärmsten Ländern der Erde / © Serhii Mykhalchuk ( shutterstock )

In einer am Wochenende auf der Internetseite des Lateinamerikanischen Bischofsrates CELAM veröffentlichten Pressemitteilung schreibt die Haitianische Bischofskonferenz, die Gesellschaft erlebe derzeit eine Situation der extremen Not und Armut. Inmitten einer anhaltenden politischen Krise sei die Bevölkerung Mord, Straflosigkeit und Unsicherheit ausgesetzt.

Die Haitianer müssten sich solidarisch mit allen Notleidenden zeigen. Zugleich riefen die Bischöfe zu einem sozialen und institutionellen Dialog auf.

Opposition ruft Präsidenten zum Rücktritt auf

Die Opposition fordert Präsident Juvenel Moise unterdessen zum Rücktritt auf. Streitpunkt ist unter anderem die Dauer seiner Amtszeit. Während Moise von einer fünfjährigen Amtszeit ausgeht, ist die Opposition der Ansicht, die Präsidentschaft sei am 7. Februar nach vier Jahren beendet gewesen. Moise hatte eine baldige Verfassungsreform angekündigt sowie Neuwahlen für das kommende Jahr ausgerufen. 

Haiti

 © Mizkit (shutterstock)

Das karibische Haiti mit seinen rund elf Millionen Einwohnern und seinen zuletzt vermehrt auftretenden Naturkatastrophen ist das ärmste Land der westlichen Hemisphäre. Etwas kleiner als Belgien, nimmt der Karibikstaat das westliche Drittel der Insel Hispaniola ein. Haiti ist mit seinen etwa 11,5 Millionen Einwohner dichter besiedelt als Deutschland. 

Quelle:
KNA