Tansanias Präsident hält Impfung für unnötig

Schützt Gott vor Covid?

In Tansania herrscht zwischen Kirche und Staat ein Konflikt hinsichtlich des weiteren Corona-Kurses: Präsident John Magufuli sprach sich gegen Impfungen aus und rief die Tansanier dazu auf, auf Gott zu vertrauen.

Symbolbild Impfstoff / © M-Foto (shutterstock)

Dieser habe das Land ein Jahr lang von der Pandemie verschont, so der Staatschef laut der Zeitung "The Citizen" (Donnerstag). Damit befindet sich Magufuli auf Konfrontationskurs zu der katholischen Kirche im Land, die vor einer "neuen Infektionswelle" warnte.

Erzbischof für Maskentragen und verstärkte Hygienemaßnahmen

Am Dienstag hatte Erzbischof Gervas John Mwasikwabhila Nyaisonga die Tansanier zur Vorsicht aufgerufen. In einem Brief teilte der Vorsitzende der Bischofskonferenz mit: "Unser Land ist keine Insel." Deshalb habe man angesichts der steigenden Fallzahlen in Afrika "allen Grund", sich vor einer Infektion zu schützen. Der Geistliche sprach sich für das Tragen von Masken und verstärkte Hygienemaßnahmen aus.

Land laut Präsident seit Monaten coronafrei

Die Regierung in Dodoma reagierte nicht direkt auf die Warnung der Bischöfe, aber am Mittwoch verkündete Magufuli: "Wir blieben über ein Jahr vom Virus verschont, weil Gott dazu imstande ist." Das ostafrikanische Land dürfe nicht zum Versuchslabor für "gefährliche" Impfstoffe werden, so der zunehmend autokratisch regierende Präsident. Er behauptet, sein Land sei bereits seit Monaten frei vom Coronavirus; Beobachter äußerten jedoch Zweifel.


Massai-Frauen in Tansania / © Eugen Reiter (KNA)
Massai-Frauen in Tansania / © Eugen Reiter ( KNA )
Quelle:
KNA
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