Verhandlungen zu Frieden für Südsudan in Rom erfolgreich

Konstruktive und erfolgreiche Gespräche

Vertreter der Konfliktparteien im Südsudan haben in Rom eine weitere Vereinbarung zur Umsetzung des im Februar geschlossenen Waffenstillstands getroffen. Die Gespräche wurden unter Vermittlung der Gemeinschaft Sant'Eigido geführt.

Flüchtlingscamp im Südsudan  / © Sinikka Tarvainen (dpa)
Flüchtlingscamp im Südsudan / © Sinikka Tarvainen ( dpa )

Das Abkommen erzielten Vertreter der bewaffneten Opposition, die das Friedensabkommen vom September 2018 bisher nicht unterzeichnete, und die Regierung in Juba. Demnach soll sich ab Januar 2021 auch die "South Sudan Opposition Movements Alliance" (SSOMA) an einer Konfliktlösung und Wiederaufbaumaßnahmen beteiligen.

Die Überwachung dieser Maßnahmen für einen dauerhaften Frieden obliegt einer eigens geschaffenen, international besetzten Monitorgruppe, CTSAMVM. Das dreitägige Treffen in Rom war das insgesamt vierte zur Umsetzung der Friedensbemühungen für den Südsudan. Dabei seien SSOMA-Vertreter mit Details des Monitorings vertraut gemacht worden, erklärte deren Vertreter, General Samuel Lodo.

Sant'Egidio vermittelt seit Jahren im Südsudan

Finanziell und logistisch unterstützt werden die Bemühungen im Südsudan unter anderem von der italienischen Regierung. Verteidigungsminister Lorenzo Guerini sei an einem Punkt bei dem Workshop zugeschaltet gewesen, so Paolo Impagliazzo, Generalsekretär von Sant'Egidio. Die christliche Gemeinschaft vermittelt seit Jahren im Südsudan und lädt zu Verhandlungen in Rom ein.

Ismail Wais, Sondergesandter der IGAD, einer regionalen Organisation von Staaten in Nordostafrika, die den Friedensprozess im Südsudan begleitet, nannte die Gespräche konstruktiv und erfolgreich. Nach den Verhandlungen der Militärs müssten bei einer weiteren Runde nun die politisch Verantwortlichen weiterarbeiten.

Überschattet werden die Verhandlungen durch einen Untersuchungsbericht der UN-Kommission für Menschenrechte. Dieser beschuldigt die Bürgerkriegsgegner, Zivilisten je nach Volkszugehörigkeit "absichtlich ausgehungert" zu haben. Weitere Mittel der Kriegsführung seien sexueller Missbrauch und eine Rekrutierung von Jungen ab 12 Jahren in Armee und Rebellentruppen gewesen. Die Monitorgruppe CTSAMVM soll auch diese Fragen mit klären.


Marco Impagliazzo / © Marco Bonomo (KNA)
Marco Impagliazzo / © Marco Bonomo ( KNA )
Quelle:
KNA