Erzbischof Advincula überrascht von Kardinalsernennung

Die Freude hielt sich in Grenzen

Mit ungläubigem Staunen hat der philippinische Erzbischof Jose Advincula von seiner Ernennung zum Kardinal erfahren. "Ich hatte zuvor nichts gehört, nicht mal Gerüchte", sagte der 68-Jährige laut dem Portal der philippinischen Bischofskonferenz.

Erzbischof Jose Fuerte Advincula / © Romano Siciliani (KNA)
Erzbischof Jose Fuerte Advincula / © Romano Siciliani ( KNA )

Seine Freude über die Ernennung habe sich in Grenzen gehalten, so der Erzbischof von Capiz auf der Insel Panay. "Meine erste Reaktion war die der Furcht vor der Verantwortung... Wenn es ein Gefühl der Freude gibt, dann ist es sehr klein, weil sich meine Gefühle auf die Verantwortung konzentrieren, die mir übertragen wird."

Advincula war von 2003 bis 2005 Vorsitzender der Bischofskommission für die philippinischen Ureinwohner sowie Mitglied verschiedener Kommissionen wie die für Frauen, Familie und Leben und für Geistliche Berufe. Neben Luis Antonio Tagle (63), Gaudencio Rosales (88) und Orlando Quevedo (81) wird Advincula aktuell der vierte Philippiner im Kardinalsrang sein. Wegen ihres Alters sind Rosales und Quevedo bei der nächsten Papstwahl aber nicht mehr stimmberechtigt.

Sonst steht Kardinalswürde dem Erzbischof von Manila zu

Auch viele Katholiken auf den Philippinen zeigten sich über die Kardinalsernennung des eher unbekannten Kirchenrechtsexperten überrascht. Normalerweise stehe die Kardinalswürde dem Erzbischof von Manila zu, hieß es in örtlichen Medien. Der Bischofsstuhl der philippinischen Hauptstadt ist seit Tagles Wechsel in den Vatikan als Präfekt der Missionskongregation vakant.

Papst Franziskus hatte am Sonntag die Namen von 13 neuen Kardinälen bekanntgegeben, darunter zwei aus Asien. Advinculas Diözese Capiz liegt auf Panay in der Inselgruppe der Visayas. Es ist mit 12.000 Quadratkilometern flächenmäßig die sechstgrößte und mit 4,4 Millionen Einwohnern bevölkerungsmäßig die viertgrößte Insel der Philippinen.


Quelle:
KNA