D'Rozario, der am Donnerstag 77 wird, leitete seit 2011 das Erzbistum der Hauptstadt von Bangladesch. Bischöfe sind nach dem Kirchenrecht gehalten, mit Vollendung des 75. Lebensjahrs ihren Amtsverzicht anzubieten. Kardinäle und Leiter wichtiger Diözesen verbleiben oft länger auf ihrem Posten.
Bejoy Nicephorus D'Cruze wird Nachfolger
Zum Nachfolger ernannte Franziskus Bejoy Nicephorus D'Cruze (64), Bischof von Sylhet. Der Geistliche, der dem Orden der Hünfelder Oblaten angehört, stand seit 2011 an der Spitze der Diözese im Nordosten Bangladeschs mit 20.000 Katholiken.
D'Rozario, Mitglied der Ordensgemeinschaft der Kongregation vom Heiligen Kreuz, wurde 2016 als erster und bislang einziger Bischof seines Landes mit der Kardinalswürde ausgezeichnet. Er selbst bewertete die überraschende Ernennung durch Franziskus als Anerkennung seines Wirkens im interreligiösen Dialog und als Ermutigung für die Gläubigen.
Kirche in Bangladesch
Im Dezember 2017 besuchte Papst Franziskus Bangladesch. Das südostasiatische Land mit 160 Millionen Einwohnern ist seit 1971 von Pakistan unabhängig. 89 Prozent der Bevölkerung sind Muslime. Die rund 350.000 Katholiken in acht Bistümern stellen die größte christliche Minderheit. Seit 2013 kam es in Bangladesch vermehrt zu islamistischen Anschlägen. Das Hauptstadt-Erzbistum Dhaka zählt nach Vatikanangaben 80.000 Katholiken unter mehr als 24 Millionen Einwohnern.
D'Rozario wurde am 1. Oktober 1943 in Padrishibpur im Süden Bangladeschs geboren, das damals noch zu Britisch-Indien gehörte. 1972 empfing er die Priesterweihe; 1990 wurde er von Johannes Paul II. (1978-2005) zum ersten Bischof des neu errichteten Bistums Rajshahi ernannt. Fünf Jahre später wurde er Bischof von Chittagong, der zweitwichtigsten Diözese des Landes. 2010 machte Benedikt XVI. den Ordensmann zum Koadjutor des Erzbistums Dhaka.
