Kardinal: Überleben der Christen im Heiligen Land "größte Sorge"

"Große wirtschaftliche und soziale Krise"

Der Vatikan hat sich sehr besorgt um das Überleben der Christen im Heiligen Land geäußert. Der Notstand in der Region dauere an; es gebe täglich Nachrichten über Ansteckungen, Todesfälle und Krankenhausaufenthalte.

Geschlossene Grabeskirche / © Andrea Krogmann (KNA)
Geschlossene Grabeskirche / © Andrea Krogmann ( KNA )

Im Interview des Pressedienstes SIR (Freitag) klagte der Leiter der vatikanischen Ostkirchenkongregation, Kardinal Leonardo Sandri, angesichts drastisch gestiegener Corona-Infektionszahlen in Israel über "immer größere Sparmaßnahmen". Hinzu komme "eine große wirtschaftliche und soziale Krise".

Sandri äußerte sich mit Blick auf die für Sonntag (13. September) geplante Heilig-Land-Kollekte in der katholischen Weltkirche. Sie findet in Deutschland normalerweise in den Gottesdiensten am Palmsonntag statt; wegen der Pandemie war dies in diesem Jahr nicht möglich.

"Kriege, Spannungen, Terrorismus und Verfolgung"

Die Kollekte, betonte der Kardinal, sei die wichtigste Grundlage für den Fortbestand des christlichen Lebens an den Heiligen Stätten. Die Christen in dem Gebiet seien nicht nur wegen Corona bedroht, sondern nicht zuletzt durch "Kriege, Spannungen, Terrorismus und Verfolgung". Es sei legitim zu fragen, "ob der christliche Glaube in dieser Region, in der Jesus selbst wandelte und wirkte, überleben wird".

Sandri lud alle Gläubigen ein, die Spendensammlung für das Heilige Land zu nutzen, um sich auf eine Pilgerreise in Gedanken und Gebet zu begeben. Eine solche Geste sei ein wichtiges Zeichen der Solidarität.


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema