Renovabis verurteilt Einreisesperre für Minsker Erzbischof

Appell an die Bundesregierung

Das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis hat die Einreisesperre der belarussischen Behörden für den Minsker Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz verurteilt. Ihm war am Montag die Rückkehr von Polen in seine Heimat verweigert worden.

Symbolbild: Geschlossene Grenze / © Panya Anakotmankong (shutterstock)
Symbolbild: Geschlossene Grenze / © Panya Anakotmankong ( shutterstock )

Am Grenzübergang in Kuznica Bialostocka hatte man ihn ohne Angaben von Gründen abgewiesen.

Appell an die Bundesregierung

Renovabis-Hauptgeschäftsführer Christian Hartl sprach am Dienstag in Freising von einer "schwerwiegenden Verletzung des elementaren Menschenrechts auf Reisefreiheit". Die Bundesregierung und die Europäische Union müssten alles in ihrer Macht Stehende tun, damit die belarussische Regierung dieses Verbot umgehend aufhebt.

Kondrusiewicz, Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz von Belarus und seit 2007 Erzbischof von Minsk, sei ein langjähriger Partner des Hilfswerks, der sich ganz in den Dienst der Seelsorge für die ihn anvertrauten Menschen stelle. Er werde gerade jetzt als Hirte und Vermittler besonders gebraucht, so Hartl.

Runden Tisch einberufen

Kondrusiewicz hatte laut Mitteilung kurz nach Beginn der Demonstrationen gegen die Wahlmanipulationen der belarussischen Regierung den Vorschlag gemacht, einen Runden Tisch einzuberufen.

Danach hatte er sich mit anderen kirchlichen Vertretern wiederholt öffentlich gezeigt, unter anderem zu Gebeten vor einem Untersuchungsgefängnis, in das verhaftete Demonstranten eingeliefert worden waren. Zuletzt rief er mit anderen Kirchen und Religionsgemeinschaften zum Gebet auf.

In Belarus macht die katholische Kirche rund zehn Prozent der Bevölkerung aus. Kondrusiewicz ist seit September 2007 Erzbischof von Minsk. Zuvor hatte er 16 Jahre lang das Erzbistum in Moskau geleitet, elf Jahre davon als Apostolischer Administrator.

 

Quelle:
KNA