Polen gedenkt 100. Geburtstag von Johannes Paul II.

Brückenbauer und Wundenheiler

Politiker und Bischöfe in Polen haben an den vor 100 Jahren im südpolnischen Wadowice geborenen Papst Johannes Paul II. erinnert. Staatspräsident Duda würdigte ihn als "Brückenbauer in einer von Spaltungen und Konflikten geplagten Welt".

Kardinal Stanislaw Dziwisz mit einem Bild von Papst Johannes Paul II. / © Marcin Mazur (KNA)
Kardinal Stanislaw Dziwisz mit einem Bild von Papst Johannes Paul II. / © Marcin Mazur ( KNA )

Johannes Paul II. (1978-2005) sei eine der wichtigsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts gewesen, betonte Andrzej Duda am Montag in einer schriftlichen Erklärung.

Er verwies auf das Engagement des polnischen Papstes für die europäische Integration, das Ende des Kalten Krieges zwischen Ost und West, den ökumenischen Dialog und die ethischen Grundlagen von Wirtschaft und Politik.

Johannes Paul II. habe darauf vertraut, dass es den Polen niemals an innerer Stärke mangeln werde. Als ein Mann tiefen Glaubens habe er mit Zuversicht in die Zukunft Polens, Europas und der Welt geblickt. "Bei der Gestaltung dieser Zukunft werden wir uns immer an den Größten von uns erinnern - den Papst der Freiheit und Solidarität", so Duda.

Kardinal Dziwisz würdigt Johannes Paul II.

Der Krakauer Kardinal Stanislaw Dziwisz sagte in einer TV-Ansprache, das Werk Johannes Pauls II. bringe in der schwierigen Zeit der Corona-Pandemie Trost und Hoffnung. Der Papst aus Polen habe nie seine Überzeugung von der Größe und Würde des Menschen aufgegeben.

"Es ist keine Übertreibung, Johannes Paul II. zum Kreis der Väter unserer polnischen Freiheit und Souveränität zu zählen", so dessen langjähriger Privatsekretär.

Oberrabbiner: Papst hat Wunden geheilt

Polens Oberrabbiner Michael Schudrich betonte: "Kein anderer Papst hat mehr getan, um schmerzhafte Wunden zu heilen, und niemand in der Geschichte hat mehr getan, um die Geißel des Antisemitismus wirksam zu beseitigen." Er habe nicht nur bei einem Besuch in Auschwitz das Leid des jüdischen Volkes anerkannt, sondern auch den Staat Israel und dessen wichtige Rolle für das jüdische Leben. Zudem habe er für die frühere Verfolgung der Juden durch Christen um Vergebung gebeten.

Johannes Paul II. wurde am 18. Mai 1920 als Karol Wojtyla geboren. Seine Amtszeit als Papst (1978-2005) gehört zu den längsten der Geschichte.


Quelle:
KNA
Mehr zum Thema