Untreue-Ermittlungen gegen Sankt Pöltner Bischof eingestellt

"Haltlose Vorwürfe"

Die Zentrale Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in Österreich hat das Untreueverfahren gegen den Sankt Pöltner Bischof Alois Schwarz eingestellt. Dieser nahm die Entscheidung der Justizbehörde mit Erleichterung auf.

Richterhammer und Kreuz / © DenisProduction.com (shutterstock)
Richterhammer und Kreuz / © DenisProduction.com ( shutterstock )

Der Einstellungsbeschluss zeige "endlich" die Haltlosigkeit der gegen ihn erhobenen Vorwürfe, so Bischof Schwarz laut der Diözese Sankt Pölten am Donnerstag. Er habe in seiner Zeit als Bischof des Kärntner Bistums Gurk-Klagenfurt das ihm anvertraute Gut zum Wohle der Menschen und der Kirche verwaltet und nicht zum Nachteil des Bistums gewirtschaftet.

Kein Anlass für gerichtliche Schritte 

Schwarz betonte, mit der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft und der Oberstaatsanwaltschaft Wien hätten nun zwei Behörden die Vorwürfe gegen ihn und eine ehemalige Mitarbeiterin eingehend und über Monate geprüft. Im Raum stand der Verdacht einer unrechtmäßigen Verwendung von Geldmitteln in seinem früheren Bistum Gurk-Klagenfurt. Jedoch habe sich kein Anhaltspunkt ergeben, der gerichtliche Schritte gerechtfertigt hätte. Er, Schwarz, habe immer seine Bereitschaft bekundet, zur Aufklärung vollumfänglich mit den Behörden zu kooperieren. Zudem habe er stets volles Vertrauen in die Arbeit der Justizbehörden gehabt.

Aus der Vielzahl an Vorwürfen gegen Schwarz bleibt damit einzig ein Finanzverfahren offen, in dem es darum geht, ob die Spende einer privaten Stiftung an das Bundesdenkmalamt mit dem Verkauf von Wohnungen des Bistums Gurk-Klagenfurt in Verbindung steht und die Immobilienertragssteuer für das Bistum richtig ermittelt wurde. "Auch in diesen Prüfungen vertraut Bischof Alois Schwarz auf die Arbeit der zuständigen Finanzbehörde", hieß es in der Erklärung der Diözese Sankt Pölten.

Mängel in der persönlichen Lebensführung? 

Der 67-jährige Schwarz war im Juli 2018 von Gurk-Klagenfurt nach Sankt Pölten gewechselt. Der Wechsel war von Konflikten in der Kärntner Kirche begleitet. Schwarz wurden neben Verfehlungen im wirtschaftlichen Bereich auch Mängel in der persönlichen Lebensführung vorgeworfen, was Schwarz stets zurückwies. Zur Klärung ordnete Papst Franziskus eine Visitation (Überprüfung) der Diözese an. Daneben gab es strafrechtliche Untersuchungen gegen Bischof Schwarz.


Alois Schwarz, ernannter Bischof von Sankt Pölten / © Henning Klingen (KNA)
Alois Schwarz, ernannter Bischof von Sankt Pölten / © Henning Klingen ( KNA )
Quelle:
KNA
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