Kenias Bischöfe warnen vor erneuter Gewalt und Polarisierung

"Politische Spannungen"

Religionsführer in Kenia haben vor Gewalt in Zusammenhang mit einem Friedensfahrplan gewarnt. Die "Building Bridges Initiative" der Regierung habe eine Kultur von Beleidigungen geschaffen. Es seien "politische Spannungen" spürbar. 

Wahl in Kenia / © Ben Curtis (dpa)
Wahl in Kenia / © Ben Curtis ( dpa )

Eigentlich sollte die "Building Bridges Initiative" der Regierung die ethnischen Spannungen abbauen, die das ostafrikanische Land nach umstrittenen Wahlen 2008 beherrschen. Stattdessen aber hätten Kenias Politiker den Plan missbraucht, um eine "Kultur von Beleidigungen und Respektlosigkeit füreinander" zu schaffen.

"Vorbote für Gewalt und Chaos"

Erneut seien in Kenia "politische Spannungen" spürbar, zitiert der katholische Nachrichtendienst "ACI Africa" (Samstag) aus einem Brief von lokalen Glaubensvertretern. Die Spannungen seien bereits in der Vergangenheit ein "Vorbote für Gewalt und Chaos gewesen", hieß es unter anderem von Kenias katholischen Bischöfen, von Evangelikalen und dem nationalen Kirchenrat sowie von Vertretern der Hindus und Muslime.

"Es bereitet Kenianern große Sorge, dass die 'Building Bridges Initiative', die uns als Lösung für die politische Krise präsentiert wurde, das Land nun auseinanderreißt", erklärte der Erzbischof von Mombasa, Martin Kivuva. An Präsident Uhuru Kenyatta appellierten die Geistlichen, politische Kundgebungen vorerst zu unterbinden und den Zusammenhalt zu fördern.

Nach umstrittenen Wahlen 

Ende 2007 war es in Kenia nach umstrittenen Wahlen zu ethnischer Gewalt gekommen. Mehr als 1.300 Menschen verloren dabei ihr Leben, mehr als eine halbe Million Menschen mussten fliehen. Nahe der Hauptstadt Nairobi hatten wütende Mobs flüchtende Bewohner in eine Kirche gesperrt, ehe sie diese in Brand steckten. 


Quelle:
KNA
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