Johannes-Paul-II.-Museum in Warschau eröffnet

"Der größte Pole unserer Geschichte"

In Warschau steht jetzt das größte Papstmuseum Polens. Präsident Duda hat es eröffnet. Nicht nur Johannes Paul II. wird darin geehrt, sondern auch sein Vertrauter und langjähriger Primas Polens, Kardinals Stefan Wyszynski. 

Denkmal für Johannes Paul II. und Kardinal Wyszynski / © Szymon Mucha (shutterstock)
Denkmal für Johannes Paul II. und Kardinal Wyszynski / © Szymon Mucha ( shutterstock )

Polens Präsident Andrzej Duda hat am Mittwoch in Warschau das größte Papstmuseum des Landes eröffnet. Das Johannes-Paul-II.-und-Primas-Wyszynski-Museum erzählt die Schlüsselmomente aus den Biografien des vor genau 41 Jahren zum Papst gewählten Krakauer Erzbischofs Karol Wojtyla (1920-2005) und des Kardinals Stefan Wyszynski (1901-1981), der in Polen als "Primas des Jahrtausends" verehrt wird.

Die Ausstellung erfülle die wichtige Aufgabe, der jungen Generation die Werte von Johannes Paul II. und Wyszynski zu vermitteln, sagte Duda. Den Wojtyla-Papst würdigte er als "größten Polen in unserer Geschichte" und als Mensch, der zum Fall des Kommunismus beigetragen habe. Der Bischofskonferenzvorsitzende Wyszynski habe ihn viele Jahre lang unterstützt. Beide Kirchenmänner hätten die Werte vertreten, die es den Polen ermöglicht hätten, die schwierigsten Momente ihrer Geschichte zu überstehen.  

Ursprünglich sollte das Museum rings um die gewaltige Kuppel der neuen Nationalkirche "Heiligtum der Göttlichen Vorsehung" im Süden der Hauptstadt schon zur Polen-Reise von Papst Franziskus im Sommer 2016 eröffnet werden. Doch die Errichtung des bedeutendsten polnischen Sakralbaus der jüngsten Zeit dauerte deutlich länger als geplant.

Öffnung noch dieses Jahr

Das Museum ist anders als die im November 2016 geweihte Kirche auch jetzt noch nicht ganz fertig. Seine Tore für Besucher soll es noch in diesem Jahr öffnen. Wann genau, teilten die Ausstellungsmacher noch nicht mit. Das Museum in 26 Metern Höhe ist mit mehr als 2.000 Quadratmetern fast doppelt so groß wie die Ausstellung im Geburtshaus des 2014 heiliggesprochenen Johannes Paul II. im südpolnischen Wadowice.

An der Eröffnungsveranstaltung nahmen auch der Warschauer Kardinal Kazimierz Nycz und Kulturminister Piotr Glinski teil. Finanziert wurde der Museumsbau zum Großteil aus dem Staatshaushalt. Das stieß 2014 auf Kritik der oppositionellen Sozialdemokraten. Sie stimmten gegen die Bereitstellung von 3,8 Millionen Euro Steuergeld.

Wyszynski steht kurz vor der Seligsprechung. Papst Franziskus billigte Anfang Oktober ein Dekret der Heiligsprechungskongregation, das die Heilung einer damals 19-jährigen Polin von Schilddrüsenkrebs im Jahr 1989 auf Anrufung Wyszynskis als Wunder einstuft. Damit sind alle formalen Voraussetzungen für eine Seligsprechung erfüllt.


Papst Johannes Paul II. mit dem polnischen Primas, Kardinal Stefan Wyszynski, am 18. Oktober 1979. (KNA)
Papst Johannes Paul II. mit dem polnischen Primas, Kardinal Stefan Wyszynski, am 18. Oktober 1979. / ( KNA )
Quelle:
KNA