Katholische Heiliglandbischöfe planen Ethikkodex für Einrichtungen

Gegen Demütigung, Beleidigung und Gewalt

Die Bischöfe des Heiligen Landes haben Regeln aufgestellt, wie kirchliche Einrichtungen ethisch Handeln sollen. Im Zentrum: Das Recht, respektiert zu werden und die Pflicht, zu respektieren. 

Fahne des Vatikans in Jerusalem / © Harald Oppitz (KNA)
Fahne des Vatikans in Jerusalem / © Harald Oppitz ( KNA )

Kirchliche und religiöse Einrichtungen im Heiligen Land sollen künftig einem Verhaltenskodex unterliegen. Das teilten die katholischen Bischöfe des Heiligen Landes (Assemblee des Ordinaires Catholiques de Terre Sainte/AOCTS) am Montagabend mit. Als Basis soll ein verbindlicher Ethikkodex dienen, dessen Text die Bischöfe anlässlich ihrer Herbstvollversammlung (8. bis 9. Oktober) in Jerusalem verabschiedeten.

Die diözesanen, kirchlichen und religiösen Einrichtungen müssten "durch das Zeugnis der menschlichen und religiösen Werte glänzen, die das Wachstum der menschlichen Person schützen und gewährleisten", so die Bischöfe. Jede Person habe das Recht, respektiert zu werden, sowie die Pflicht, den anderen in seiner Würde zu respektieren.

Entsprechend seien "jede demütigende Handlung, jedes beleidigende Wort, jeder Versuch von Gewalt" zu verbieten.

Kampf gegen Klerikalismus und Einsatz für Bildung

Weitere Themen der Herbstvollversammlung waren laut Mitteilung der Kampf gegen Klerikalismus sowie der Auftrag der Kirche für eine ganzheitliche Bildung der Gläubigen unter besonderer Berücksichtigung der Migranten.

Im Blick auf den palästinensischen Lehrplan wiesen die Bischöfe das Sekretariat der christlichen Schulen im Heiligen Land an, dem Problem von Unterrichtsbüchern nachzugehen, die durch "Behauptungen und Unterstellungen" zu "Fanatismus und Abgrenzung" führen könnten.

Als Thema der nächsten Vollversammlung im März legten die Bischöfe die Frage der Zulassung von Nichtkatholiken zu Sakramenten fest. Zu oft würden hier mit dem Ziel der Aufarbeitung der Konfessionskonflikte "schwerwiegende und inakzeptable Fehler" toleriert.


Quelle:
KNA